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Valentino Rossi: «Jetzt fahren drei Generationen»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Was Valentino Rossi zu seiner Motivation sagt, welche Nachteile seine Prominenz hat und warum der Rummel abseits der Piste zu stark wird.

Valentino Rossi hat in Laguna schon grossartige Vorstellungen gezeigt, man erinnere sich nur an das denkwürdige Duell gegen Casey Stoner 2008. Er bekommt es am Wochenende mit zwei angeschlagenen Gegnern zu tun – Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo werden nicht im Vollbesitzer ihrer Kräfte sein.

Rossi, zuletzt Sieger in Assen und Dritter auf dem Sachsenring, will unbedingt von seinem fünften WM-Rang wegkommen. Dazu müsste er aber seinen 6-Punkte-Rückstand auf Cal Crutchlow wettmachen.

Valentino, du bist seit 1996 in der WM. Wie findest du nach den vielen Jahren noch diese beispielhafte Motivation?

Am meisten gefällt es mir, auf die Piste zu gehen, klar. Das Fahren. Aber auch die Arbeit, das Leben im Paddock, das Reisen rund um die Welt.

Ich weiss, alle wundern sich über meine Motivation, nach einer so langen Karriere. Aber ich versuche, schneller und besser zu werden, das ist schon Ansporn genug.

Die Rückkehr zu Yamaha hat dich beflügelt?

Als ich letztes Jahr wieder bei Yamaha unterschrieben habe, war ich selbst am neugierigsten. Ich wollte rausfinden, wozu ich 2013 fähig sein werde. Ich war überzeugt, ich könnte konkurrenzfähiger sein als 2011 und 2012, aber eine genaue Vorstellung hatte ich nicht.

Was war das netteste Kompliment nach dem Sieg in Assen?

Ich habe so viele Nachrichten bekommen... Schon nach dem ersten Rennen in Katar, wo ich auf Platz 2 gelandet bin, war eine Riesenwirbel. Diese waren vielleicht sogar unterhaltsamer. Nach Assen habe viele Fans geschrieben: Das ist der Platz, wo du hingehörst. Wir haben dich vermisst. Wir haben gesehen, wie happy du warst. Ich weiss nicht mehr alles.

Auf der Strecke treffen jetzt zwei Generationen aufeinander. Was hat sich geändert, seit du in die Königsklasse gekommen bist?

Meiner Meinung nach haben wir drei Generationen, nicht zwei. Da bin ich, und ich gehöre zur selben Generation wie Capirossi, Biaggi, Gibernau. Zu ihrer Zeit war ich der Neuankömmling. Dann kam eine neue Generation in Form von Stoner, Pedrosa, Lorenzo. Jetzt ist die neue Generation da – mit Márquez.

Was hat sich geändert? Die Fahrer sind heute besser vorbereitet – sie trainieren besser, sind bessere Athleten.

Was machst du, wenn du nicht bei den Rennen bist?

Nichts Aussergewöhnliches. Daheim führe ich ein normales Leben. Abgesehen davon, dass ich berühmt und erkennbar bin. Letzteres ist manchmal von Vorteil, manchmal ein Handicap. Berühmt zu sein bedeutet, es gehen viele Türen für dich auf, die Leute lieben dich. Das Handicap: Du bist immer im Einsatz, die Pflicht ruft pausenlos, man hat auch abseits der Rennen sehr viele Verpflichtungen. Es ist schwierig, immer allein zu sein, wenn du herumwanderst. In meinem Heimatort Tavullia kennen mich die Leute. Da führe ich ein normales Leben. Ich treffe mich mit Freunden, wir kennen uns alle von Kindesbeinen an, wir gehen dann mit ihnen in ein Restaurant, ins Kino oder tanzen.

Ich würde gern mal etwas mehr Freizeit für mich selber haben. Ich würde gern mehr Dinge tun, die mir Spass machen. Ich liebe das Training, ich liebe das Fitness-Centre.

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