Stefan Bradl: «Ich gebe die Antwort auf der Strecke»
Stefan Bradl im ersten freien Training in der Corkscrew
«Ich bin nicht so früh rausgefahren wie die andern, denn wir haben wegen dem Nebel ein bisschen gewartet», schilderte Stefan Bradl, der in der 45-Minuten-Session am Freitagvormittag in Laguna Seca zuerst die Bestzeit hielt und dann auf Platz 4 zurückfiel. Rückstand auf Cal Crutchlow: 0,276 Sekunden. «Die Feuchtigkeit im Nebel war zu gross, deshalb hat es keinen Sinn gemacht.»
«Ich habe mich aber dann gleich ganz gut gefühlt. Ich bin nach dem ersten Turn an die Box gefahren und bin ich auf das andere Motorrad mit der kürzeren Schwinge umgestiegen, das ich auf dem Sachsenring verwendet habe. Wir haben vermutet, dass es auch hier deutlich besser sein sollte, aber es war genau das Gegenteil der Fall, weil das Motorrad einfach zu nervös, war. Besonders zur Corkscrew hoch war es zu wacklig. Auch auf den Bodenwellen, ich konnte das Gas nicht halten. Die Bodenwellen machen dieses Motorrad zu nervös. Auch in der ersten Kurve, die blind ist, konnte ich nicht schnell genug drüber fahren. In diesem Training hatten wir eine schlechte Organisation. Mein Crew-Chief hat gesagt, die Zeit zum Umsteigen reicht nicht, was aber ein Schmarrn war. Ich habe also mit dem falschen Motorrad draussen bleiben müssen, und wir waren ziemlich langsam. Deshalb bin ich auch nicht zufrieden. Wir hätten auf die Maschine mit der längeren Schwinge zurückgehen sollen. Dann hätten wir uns wieder verbessern können.»
Aber Bradl wollte diesen taktischen Fehler nicht überbewerten. «So etwas kann passieren. Wir haben halt am Anfang Zeit verloren, als wir nicht gleich rausgefahren sind», gab er zu bedenken.
«Viele sagen, Laguna ist schwierig, ist es auch. Aber ich habe mich schon 2012 hier nicht schwer getan, Márquez hat sich auch rasch zurechtgefunden, er ist sogar eine Zehntelsekunde schneller als ich», hielt der LCR-Honda-Pilot fest. «Für einen Spitzenfahrer ist das kein Problem.»
Von den Versehrten blieb Dani Pedrosa gleich an der Box, Jorge Lorenzo kämpfte sich auf Platz 11 durch und weiss nicht, ob er das Rennen bestreiten wird. Bradl: «Man muss schauen, wie sich das bei den beiden über das Wochenende entwickelt. Mei, der Pedrosa wird gewartet haben wegen dem Nebel. Klar, das war schon ein bisschen risky. Und bei Lorenzo hat es so ausgesehen, als wenn er Schmerzen hätte. Ich finde, dass er sogar anders auf dem Motorrad sitzt als üblich.»
Belastet den Bayern die Situation mit der Zukunft bei LCR, die durch die mögliche Ankunft von Crutchlow gefährdet ist? «Ich kann das ganz gut verdrängen. Mein Gott, es wird sich in den nächsten Tagen einiges tun. Aber es ist nicht so, dass ich um meine Zukunft gross Angst haben muss. Auf dem Motorrad belastet es mich nicht. Ich glaube, ich kann auch die Antwort auf der Strecke geben.»