MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Ducati in Nöten: Hoffnung auf Podestplätze schwindet

Von Günther Wiesinger
Gegen die vier starken Honda-Piloten und die drei starken Yamaha-Fahrer stand Ducati zuletzt auf verlorenem Posten. Sogar Aprilia rückt näher.

Die neuen Verantwortlichen von Ducati Corse haben sich im vergangenen Winter allerhand vorgenommen, zum Beispiel die Rückkehr aufs MotoGP-Podest mit Andrea Dovizioso und Nicky Hayden. Es gab zwar bei den ersten Rennen klare Aufwärtstendenzen, «Dovi» blieb seinem Vorgänger Rossi in der WM lange auf den Fersen.

Nach dem Mugello-GP lag Andrea in der WM-Tabelle sogar drei Punkte vor dem Yamaha-Superstar. Innerhalb von vier Rennen hat sich der Vorsprung in einen 36-Punkte-Rückstand verwandelt. Immerhin gab es auch Lichtblicke – dritte Startplätze in Le Mans und Mugello zum Beispiel. Dazu stramme vierte und fünfte Ränge in den Rennen in Frankreich und Italien.

Aber beim US-GP in Laguna Seca büsste «Dovi» als Neunter 34 Sekunden auf Sieger Márquez ein. Das sind Dimensionen wie zu Rossis Zeiten 2011 und 2012.

Bernhard Gobmeier, General Manager von Ducati Corse, will bei den restlichen neun Rennen für Schadensbegrenzung sorgen.

Herr Gobmeier, Ducati wollte eigentlich 2013 wieder konstant um Podestplätze fighten. Die Realität sieht anders aus. Was dürfen die Ducatisti in dieser Saison noch erwarten?

Es ist momentan für uns schwierig, in der MotoGP mit dieser Konstellation mit vier, fünf, sechs Top-Werksfahrern auf diesen vier, fünf, sechs Werksmaschinen, auf das Podest zu fahren.

Aber wir sollten 2013 zumindest so weit kommen, dass wir in der zweiten Gruppe einfach mitkommen. Das heisst: Wenn die ersten drei oder vier (Pedrosa, Lorenzo, Márquez, Rossi) voll fit sind, ist es 2013 normalerweise unmöglich, unter die ersten drei zu fahren, ausser wenn es regnet. Wir wollen es in der zweiten Saisonhälfte zumindest schaffen, mit den drei Fahrern, die dahinter kommen, mitzufahren, also mit Crutchlow, Stefan und Bautista.

Was geht in einem Ducati-Rennchef vor, wenn ein Superbike wie die ART-Aprilia ein ganzes Rennen lang am Hinterrad von Dovizioso klebt?

Na, gut, die Claiming-Rule-Maschinen, das vergesst ihr immer wieder zu berichten, auch der Herr Wiesinger, die haben andere Reifen.

Ja, aber nur hinten.

Das reicht ja. Man hat ja gesehen, was die CRT-Bikes gegenüber 2012 für einen Sprung nach vorne gemacht haben. Im letzten Jahr waren die CR-Maschinen drei, vier, fünf, sechs Sekunden hinter den Prototypen. Jetzt in Laguna Seca waren es im Qualifying 0,9 Sekunden.

Ja, und im Vorjahr 2,3 Sekunden. Vielleicht ist bei Aprilia auch das Motorrad eine Spur besser geworden... Wenn es nur am weicheren Hinterreifen liegt, könnte ja Ducati nächstes Jahr die Pramac-Maschinen als CR-Bikes tarnen. Man müsste nur die komplette Einheits-ECU von Magneti Marelli einbauen, dann bekommt man die weichen Reifen und 24 statt 20 Liter fürs Rennen.

(Er lacht). Das ist auch eine gute Idee...

Übrigens: Die FTR-Kawasaki verlieren auch mit den weichen Hinterreifen noch 2,6 Sekunden und mehr. Anderes Thema: Kam der BMW-Rückzug aus der Superbike-WM überraschend?

Ja, er hat alle überrascht, sogar die direkt Beteiligten.

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