Valentino Rossi: «Márquez soll die Sportart wechseln»
Der WM-Vierte Valentino Rossi vergrösserte zwar seinen Vorsprung auf Cal Crutchlow in der WM auf 16 Punkte, richtige Begeisterung kam aber in Brünn nach seinem vierten Platz nicht auf.
«Wir müssen einerseits das Set-up verbessern und dabei einen anderen Weg einschlagen», erklärte Rossi. «Ich bin einfach nicht schnell genug gewesen in Indy und in Brünn. Aber Set-up-Änderungen allein werden nicht ausreichen. Yamaha will nicht dauerhaft hinter Honda eintreffen, deshalb wird in Japan emsig gearbeitet. Das neue Schnellschaltgetriebe wird uns helfen, sobald es einsatzbereit ist. Das wird der erste Schritt sein. Wir müssen aber auch andere Bereiche in Angriff nehmen. Wir leiden ein bisschen, wenn wir das Gas aufdrehen, wir brauchen also eine bessere Beschleunigung. Das Motorrad ist insgesamt sehr gut, aber die Konkurrenz ist noch besser...»
Marc Márquez ist der erste Fahrer seit Valentino Rossi 2008, der vier MotoGP-Rennen hintereinander gewonnen hat. Der Italiener zeigt sich beeindruckt. «Er ist sehr eindrucksvoll. Marc leistet fantastische Arbeit. Zehn Podestplätze in elf Rennen, das ist einzigartig. In Mugello hat er einen dummen Fehler gemacht, aber er war Zweiter... So gut war im ersten Jahr nur Kenny Roberts 1978. Aber damals habe ich noch nicht zugeschaut. Kenny gewann damals die WM im ersten Jahr.»
Wie lässt sich die Siegesserie von Marc Márquez stoppen? Wie stark wird dieser Ausnahmekönner erst 2014, 2015 und in den Jahren danach sein?
Rossi hat einen perfekten Rat für den schnellen Spanier. «Marc soll in die Formel 1 abwandern», lachte Rossi. «Das wäre doch eine gute Idee. Ich kann ihn da sicher gut beraten. Nein, Spass beiseite. Marc nützt die Qualitäten der Honda auf einmalige Art und Weise aus. Jorge ist sehr stark. Ich weiss nicht, ob er besser ist als Márquez. Aber die Kombination Márquez/Honda scheint momentan unschlagbar zu sein. Sie ist schwierig zu besiegen. Ich hoffe, er wechselt die Sportart. So bald als möglich.» (Er lacht).