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Casey Stoner über Ducati, Dovizioso und Crutchlow

Von Colin Young
Der zweifache MotoGP-Weltmeister bezweifelt, ob Neuzugang Cal Crutchlow ab 2014 Ducati zum Erfolg führen kann. Aber er hofft, dass der Brite die richtige Einstellung findet.

Seit Casey Stoner Ende 2010 Ducati in Richtung Honda verliess, ist das Team aus Bologna auf der Suche nach einer neuen Lichtgestalt. Ein Fahrer, der die Roten vom Alptraum befreit, seit Jahren die Verlierer der MotoGP-WM zu sein. Aber nicht einmal die Inspiration des neunfachen Weltmeisters Valentino Rossi reichte dafür aus. Mit Andrea Dovizioso ging es dieses Jahr noch weiter abwärts. Wenn also die Ikone Rossi und sein Landsmann am Ducati-Desaster nichts ändern konnten, wie gross werden die Chancen von Cal Crutchlow ab 2014 sein? Der 27-jährige Brite ist schnell, witzig, sehr mutig und hat bei Ducati unterschrieben, um das Team aus der Krise zu führen. So lautet zumindest der Plan.

Stoner gewann für die Roten 23 Grands Prix und den WM-Titel 2007 und meint, für den Erfolg des Briten sei der Kopf entscheidend und nicht das Material. Crutchlows Einstellung und der Willen, sich zu adaptieren würden über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Es existiert die Theorie, dass die Aggressivität des Neuzugangs genau das ist, was die Desmosedici bracht. Aber Stoner ist sich nicht sicher. «Viele Leute denken, dass Cals Stil zur Ducati passt. Aber die Story wird nicht besser, auch wenn ich sie diverse Male gehört habe», sagte der Ende 2012 mit 27 Jahren zurückgetretene Australier. «Es hat nichts zu tun mit deinem Stil. Es geht um die Art und Weise, wie angriffig du an das Fahren der Ducati herantrittst. Leider haben zu viele Fahrer gesehen, wie weit hinten die Ducati auf der Startaufstellung steht und sich gesagt, okay, wir können es nicht besser machen. Das war auch der Fall, als ich dort war. Ich war an der Spitze und habe Siege geholt, und die nächste Ducati war irgendwo im Feld. Bei Cal wird es draufankommen, mit welcher Einstellung er an das Ducati-Fahren herangeht. Hoffentlich kann er all die Gremlins zur Seite schieben und etwas damit anstellen.»

Aber abgesehen von Stoner haben es viele Fahrer als sehr schwierig empfunden, bei Ducati die Motivation aufrecht zu erhalten. Dovizioso ist der bisher Letzte in dieser Reihe und es gibt Befürchtungen, dass die Desmosedici wie bei Marco Melandri, Nicky Hayden oder Rossi in einer weiteren Karriere ein schwarzer Fleck wird. Stoner: «Ich denke, Andrea war eine gute Wahl von Ducati. Er ist ein sehr guter Fahrer. Er hat das Tempo für die Top-5, das gibt Ducati einen Hinweis, wo sie stehen. Aber es geht darum, wie du an den Job heran gehst. Es hat nichts mit dem Speed der Ducati zu tun oder damit, dass irgendwas am Bike falsch ist. Es steckt immer ein gutes Motorrad in der Desmosedici, du musst es einfach finden – zu viele Leute wurden entmutigt. Ich denke, die Fahrer müssen aufhören zu schauen, was andere Piloten in der Vergangenheit auf Ducati angestellt haben. Es ist nicht mehr dasselbe Bike, das ich gefahren bin. Sie müssen es als neue Herausforderung begreifen.»

In der Tat liessen die Italiener keinen Stein auf dem anderen, zumal sich auch die Motorengrösse von 800 auf 1000 ccm änderte. «Ducati hat das Motorrad extrem geändert, du wirst auf keinen Fall mehr dasselbe Gefühl darauf haben wie ich es hatte. Es kann gar nicht sein, dass sich die Maschine noch immer gleich anfühlt wie zu meiner Zeit. Also geht es um viel mehr als nur um das mangelnde Gefühl für die Front, worüber sich alle beklagen.»

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