Stefan Bradl (Rang 2): «Das kann sich sehen lassen»
Stefan Bradl in Aragón
Stefan Bradl verbesserte sich im zweiten freien Training von Aragón gegenüber dem ersten um 1,4 Sekunden, und die Zeit von 1:49,119 min brachte ihn auf Platz 2 hinter WM-Leader Marc Márquez – mit nur 0,132 Sekunden Rückstand.
Stefan, vor zwei Wochen warst du in Misano am Freitag Neunter und ein bisschen ratlos. Heute hast du einen erfreulicheren ersten Tag erlebt?
Ja, jetzt sind wir wahrscheinlich für das Qualifying 2 qualifiziert...
Nein, Spass beiseite. Wir haben in diesem zweiten Training sehr genau nach Plan gearbeitet. Wir haben am Anfang den harten Hinterreifen probiert, das war keine schlechte Entscheidung, obwohl ihn heute ausser Dovizioso und mir kein anderer probiert hat.
Aber mir ist das heute entgegen gekommen, weil ich gewusst habe, mit dem weichen Hinterreifen können wir noch eins drauflegen. Meine Rundenzeiten mit dem harten Reifen waren nicht so schlecht, drei, vier oder fünf Zehntel langsamer als unsere besten Runden.
Das kann sich sehen lassen.
Aber der weiche Hinterreifen lässt zu schnell nach?
Ja, das ist ein bisschen komisch. Bei den heissen Temperaturen hat der weiche Hinterreifen einen super «intitial grip», aber nach drei oder vier Runden fällt er extrem ab.
Und der harte Reifen braucht zwei Runden, bis er überhaupt Grip hat, und er überhitzt ein bisschen. Er ist zwar konstanter. Aber die Reifenwahl für Sonntag ist noch nicht geklärt.
Wir müssen das Wetter beobachten und schauen, ob es kühler wird.
Sonst habe ich mich relativ wohl gefühlt.
Wir haben bisher an den zwei Bikes noch zwei verschiedene Settings. Wir sind jetzt wieder bei dem Setting vom Sonntag in Misano. Damit fühle ich mich wohl. Ich bin sehr happy damit.
Am Samstag werden wir beide Motorräder mit dieser Abstimmung bereit machen. Dann werden wir schauen, dass wir wieder vorne dabei sind. Schaut nicht schlecht aus bisher. Ich bin happy.
Der Rückstand auf Márquez ist mit 0,132 Sekunden überschaubar?
Wir müssen schauen, dass wir uns im dritten Sektor noch steigern. Im vierten Sektor bin ich unglaublich gut, zwei Zehntel schneller als der Rest. Im dritten Sektor verlieren wir...
Welche Kurven sind dort?
(Er schmunzelt). Ja, Links- und Rechtskurven.
Damit habe ich nicht gerechnet...
(Er lacht). Hm, im vierten Sektor ist nur eine Kurve. Drum bin ich dort so schnell...
Dein WM-Gegner Cal Crutchlow liegt nur an sechster Stelle, er hat 0,7 Sekunden auf dich eingebüsst?
Ja, aber am Vormittag war er noch dicht hinter mir. Wenn wir in der WM auf ihn aufholen wollen, ist das der richtige Weg.
Lässt sich der zweite Platz am Samstag halten?
Nein, das wird schwierig. Lorenzo und Pedrosa werden sicher noch stärker werden. Aber ich möchte wieder so gut dabei sein. Das wäre vom Zeitrückstand her wichtig.
Jetzt müssen wir noch ein bisschen analysieren, warum wir im dritten Sektor ein bisschen mehr als sonst verlieren.