Stefan Bradl: Entscheidung fällt am Donnerstag 5 Uhr
Stefan Bradl hat den siebenstündigen Malaysia Airlines-Flug MA 149 von Kuala Lumpur nach Melbourne ausgezeichnet überstanden. Sein am Samstag gebrochener und am selben Abend um 22 Uhr in Kuala Lumpur operierter Knöchel wurde ständig mit Eiswürfeln gekühlt.
Und der im selben Flug mitfliegende Paolo Castelli, Physiotherapeut in der Clinica Mobile, kam sogar einmal nach vorne in die Business Class zum fussfreien Sitz 1A, um den Knöchel mit einer zehnminütigen Lymphdrainage zu versorgen, ihn zu mobilisieren und die Schwellung möglichst gering zu halten.
Zwei Reihen hinter Bradl sass Valentino Rossi mit seinem Kumpel Uccio, vier Reihen dahinter Weltmeister Jorge Lorenzo, dazu Nicky Hayden.
Auch Safety Officer Franco Uncini, 500-ccm-Weltmeister 1982, war an Bord. «Stefan, nach deinem Unfall wollten wir diesen verflixten Rasenteppich rund um die Piste entfernen lassen», erklärte der Italiener. «Aber es muss auf die Formel 1 Rücksicht genommen werden. Die wollen den Grasteppich in den Kurven 7, 8 und 12 unbedingt haben. Aber in den Kurve 1, wo du gestürzt bist, kommt er weg. Auch in der Kurve 5.»
Nach der Landung in Melbourne traf Stefan Bradl um 9.30 Uhr seinen LCR-Honda-Teamchef Lucio Cecchinello, der direkt von einem GIVI-Event in Vietnam kam, bei dem auch der Fahrer anwesend hätte sein sollen. Aber Stefan wurde nach der Operation natürlich von der Reise entbunden.
Anschliesslich liess sich Bradl im einem roten Holden Barina (entspricht dem Opel Meriva) nach Cowes kutschieren, wo das LCR-Team bei der «Clifftop Beachfront» ein Haus mit Blick aufs Meer bezogen hat.
«Ich habe mir ein grosses Zimmer im ersten Stock ausgesucht», erzählte der WM-Siebte. «Die Rennstrecke ist keine fünf Minuten entfernt. Ich wollte erst morgen hinfahren, weil ich dachte, heute kommt noch Paolo für eine weitere Therapiestunde und eine Lymphdrainage im Haus vorbei. Ich bin aber dann mit Oscar Haro noch zur Strecke gefahren und wurde im Streckenspital behandelt. Vielleicht werde ich den Fuss heute noch beim Auftreten erstmals leicht belasten.»
Morgen Donnerstag um 14 Uhr Ortszeit steht der Medical Check bei Medical Director Dr. Michele Macchiogodena auf der Tagesordnung.
Dann wird feststehen, ob Bradl für die Teilnahme am ersten freien Training am Freitag grünes Licht erhält. «Ich möchte es schon gern probieren», sagte der Moto2-Weltmeister von 2011.