HRC-Manager Livio Suppo: Von Márquez beeindruckt
Valencia-GP 2013: Pedrosa, Weltmeister Márquez und Lorenzo
«Unsere beiden Werksfahrer haben in dieser Saison sehr gute Arbeit geleistet», lautet die Saisonbilanz von Repsol-Honda-Teamprinzipal Livio Suppo. «Leider hatte Dani viel Pech, denn er ist fast nie gestürzt, hat sich aber auf dem Sachsenring diese Schlüsselbeinverletzung zugezogen. Es war ein ärgerlicher Sturz, denn er hat sicher nicht zu viel gepusht, es war einfach das Problem der kalten Reifen. Auch den Sturz von Aragón kann man Dani nicht anlasten. Dieses Kabel der Traktionskotrolle befindet sich seit vielen Jahren an derselben Stelle. Trotzdem ist noch nie etwas passiert. Ohne diese Zwischenfälle in Sachsen und Aragón hätte Dani bei diesen Rennen jeweils an erster oder zweite Stelle landen können», ist Suppo überzeugt. «Er lag im September in aussichtsreicher Position und hätte bis zum WM-Finale gemeinsam mit Marc und Jorge um den Titel kämpfen können. Man hat aber gesehen, dass das Potenzial von Dani sehr hoch ist. Ich bin überzeugt, dass er für 2014 eine ausgezeichnete Ausgangslage hat.»
Suppo zeigt sich wie HRC-Vizepräsident Nakamoto von den dominierenden Darbietungen von Marc Márquez in dessen Rookie-Saison überrascht. «Ich habe erwartet, dass Marc schnell ist. Aber seine Konstanz war unbeschreiblich. Ich war auch beeindruckt, wie erstklassig Marc den Druck weggesteckt hat, besonders nach der Disqualifikation beim Australien-GP. Marc hat besonders in Valencia vorbildlich die Nerven behalten.»
«Marcs Reaktion auf die schwarze Flagge in Phillip Island war vorbildlich», lobt Suppo seinen neuen Weltmeister. «Er war ganz allein fähig, sich keinen Stress zu machen und sich einzureden, so etwas kann passieren. Trotzdem hat er sein Lächeln im Gesicht behalten und dem Team keine Vorwürfe gemacht. Er hat das Team weiter motiviert. Und beim Valencia-GP hat er das Weekend in perfekter Manier gemanagt. Er liess sich nicht aus der Ruhe bringen, als Jorge versucht hat, den Speed an der Spitze gering zu halten. Alle haben auf einen Fehler von Marc gewartet, er hat ihn vermieden... Es ist eindrucksvoll, wenn man beobachtet, dass ein Fahrer mit 20 Jahren so reif sein kann. Wir können also mit beiden Fahrern sehr zufrieden sein. Und wir können zuversichtlich in die Zukunft blicken.»
«Aber Jorge ist Jorge. Er hat eine unglaubliche Saison hingelegt... Wir wissen, dass wir nicht davon ausgehen können, dass Marc jetzt einen Titel nach dem anderen gewinnt. Die Saison 2014 wird schwierig. Es gibt neue Vorschriften, wir dürfen nur noch 20 statt 21 Liter verbrauchen. Und es gibt die Einheits-ECU für die Fahrer der Open-Formel, sie dürfen vier Liter mehr verbrauchen. Wir stehen also vor grossen technischen Herausforderungen.»