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Aleix Espargaró: «Ich versuche, Pol zu schlagen»

Von Sharleena Wirsing
Nach den Testfahrten in Jerez sprach CR-Champion Aleix Espargaró über die FTR-Yamaha, das Forward-Team und die künftigen Duelle mit seinem Bruder Pol und seinen Aspar-Nachfolger Nicky Hayden.

Nachdem im Saisonfinale von Valencia der Vorhang für den WM-Kampf 2013 fiel, bereiteten sich die MotoGP-Piloten bei Testfahrten in Valencia und Jerez bereits auf die Saison 2014 vor. Der zweifache Claiming-Rule-Champion Aleix Espargaró schwang sich bei den Tests erstmals auf die FTR-Yamaha des Teams NGM Mobile Forward Racing mit der er in der neuen «Open»-Klasse antreten wird.

Zu dieser Kategorie zählen auch die neuen Production-Racer von Honda und die FTR-Yamaha von Forward Racing mit dem M1-Motor. Die Prototypen-Fahrer von Yamaha, Ducati und Honda haben zwar den Vorteil einer eigenen Elektronik, aber sie müssen mit 20 Litern Kraftstoff haushalten, während in der Open-Klasse die Einheits-ECU von Magneti-Marelli und 24 Liter eingesetzt werden.

Aleix, welche Rückschlüsse konntest du nach den Test mit der FTR-Yamaha ziehen?

«Das Motorrad ist neu und ein paar Kinderkrankheiten haben uns davon abgehalten, so viele Runden zu drehen, wie wir gern wollten. Dazu kam, dass es in Jerez zu kalt war, um wirkliche Schlussfolgerungen zu ziehen, aber wir konnten das Bike testen. Es funktioniert sehr gut, das Niveau ist sehr hoch und nahe an den Werksmaschinen. Doch wir haben auch einige Handicaps. Sicher wird eine der Schwierigkeiten die Elektronik sein. Wir müssen lernen, die spezifizierte ECU besser zu verstehen, aber der Anfang war vielversprechend.»

Wie ist das Fahrgefühl mit der FTR-Yamaha zu beschreiben? Ist die Maschine sehr anders als ein CR-Bike?

«Ja, vor allem der Motor. Er ist viel stärker als bei der Aprilia, das Chassis ist effizienter. Das Bike ist natürlich anders, weil es viel mehr Power hat. Es ist klar, dass das Potenzial der Maschine viel besser ist als das, was wir mit den CR-Bikes hatten. Wir werden damit in der Lage sein, viel weiter zu gehen.»

Ab jetzt wirst du die Box mit einem wirklich erfahrenen Pilot teilen, mit Colin Edwards.

«Es ist mir eine Freude, Colin neben mir zu haben, nicht zuletzt bei diesem neuen Projekt, das viele Veränderungen erfordern wird, was das Motorrad betrifft. Colin hat viel Erfahrung. Ich glaube, dass er kann mir verschiedene Blickwinkel eröffnen kann. Er ist ein sehr sensibler Fahrer. Im Laufe der Jahre hat er mit FTR, mit Magneti Marelli und mit Yamaha gearbeitet. Ich denke, dass wir gemeinsam eine sehr gute Kombination ergeben.»

Obwohl du im Jahr 2013 meist der höchstplatzierte CR-Fahrer warst, hast du regelmäßig bemängelt, dass die Lücke zur Spitze zu groß sei. Wie schätzt du das erste Jahr in der «Open»-Kategorie ein?

«Sicher wird es Möglichkeiten geben, diese Lücke zu schließen und in den ersten beiden Tests waren wir schneller als die Aprilia. Grundsätzlich hat das Bike viel mehr Potenzial. Wir müssen daran arbeiten, aber das Ziel ist, im Rennen viel näher an der Spitze dran zu sein, als ich es noch mit der CR-Maschine war.»

2014 werden verschiedene neue Rivalen dazukommen. Einer von ihnen wird dein Bruder Pol sein, der für Tech3-Yamaha antritt. Nun seid ihr direkte Gegner.

«In der Tat! Klar, er ist nicht nur mein Bruder. Er ist auch der Moto2-Weltmeister und ich werde versuchen, ihn zu schlagen, so wie ich versuchen werde, andere zu schlagen. Ja, es ist wahr, dass er etwas Besonderes sein wird, und es wird nicht immer einfach sein, aber natürlich werde ich versuchen, ihn zu schlagen!»

Ein weiterer Gegner wird Nicky Hayden sein, der deinen Platz bei Power Electronics Aspar eingenommen hat. Stellen wir uns vor, dass er und der Production-Racer RCV1000R im nächsten Jahr besser sind. Das könnte etwas frustrierend werden.

«Nein, ich denke, beim ersten Test in Valencia haben wir das Potenzial der FTR-Yamaha gesehen. Ich hoffe, dass ich mich nicht irre, aber die Schlussfolgerung war, dass wir in der Lage sind, unser Bike auf die gleiche Ebene wie die Honda zu bringen, und diese sogar zu übertreffen. Die Honda ist im Grunde ein fertiges Produkt, während wir mit an unserem noch arbeiten müssen. Dennoch war unser Bike schneller als die Honda, obwohl wir weniger Runden gefahren sind. Bedenkt man dies, scheint es, dass wir mehr Potenzial haben. Viele Leute haben mir gesagt, ich würde einen Fehler machen, wenn ich zu diesem Zeitpunkt das Team wechsle, und dass Honda besser sein wird. Die Zeit wird es zeigen, aber was ich sagen kann ist, dass sowohl das Team als auch das Motorrad besser sind als erwartet.»



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