Drama beim SIC-Day: Doriano Romboni (44) ist tot
Doriano Romboni war mit seiner Frau und seinen beiden Kindern zum SIC-Supermoto-Day nach Latina gereist, um beim Wohltätigkeitsrennen Geld für die Marco-Simoncelli-Stiftung zu sammeln. Im zweiten freien Training kam es zum Unfall, wie er einmal in einer Million Fällen verheerend ausgeht. Der Italiener verlor beim Hinausbeschleunigen aus einer Kurve die Kontrolle über sein Motorrad. Er versuchte das Motorrad unter Kontrolle zu bekommen, aber es misslang. Der 44-Jährige kam nach links ins Infield, das an dieser Stelle nur sechs Meter breit ist, stürzte und prallte auf der anderen Seite direkt in den dort entgegenkommenden Gianluca Vizziello. Vizziello erlitt einen Schock. Rombonis Helm wurde zerstört, der Italiener erlitt ein schweres Schädel-Hirntrauma.
Noch auf der Strecke wurde der zweifache Familienvater reanimiert und nach zirka 20 Minuten im Rettungswagen erstversorgt, um seinen Zustand soweit zu stabilisieren, dass er mit dem herbeigerufenen Hubschrauber nach Rom transportiert werden konnte. Laut Aussage der Mediziner soll er nach zwei bis drei Minuten der Reanimation wieder selbstständig geatmet haben, die Herzmassage wurde zur Unterstützung jedoch aufrechterhalten.
Auf dem Flug traten Komplikationen auf und sein Zustand verschlechterte sich soweit, dass der Hubschrauber die 20 Minuten nach Rom nicht fliegen wollte und nach Latina zurückkehrte, wo Romboni im Krankenhaus Santa Maria Goretti versorgt wurde. Die Verletzungen waren jedoch so schwerwiegend, dass der 44-Jährige den Kampf verlor. Die behandelnden Ärzte hatten die Operation als nahezu aussichtslos angesehen, wollten aber nichts unversucht lassen, um sein Leben zu retten.
Am Samstag wurde alles abgesagt
Unmittelbar nach dem Unfall wurden sämtliche Samstag-Trainings abgesagt. Wie es weitergeht, wird am Sonntagmorgen um 9 Uhr entschieden. Die Fahrer erfuhren von Rombonis Tod in einer Fahrerbesprechung und waren zutiefst betroffen.
«Ich möchte jetzt einfach nach Hause und nichts machen», sagte Ivan Lazzarini. Christian Iddon ergänzt: «Ich liebe es, Rennen zu fahren. Aber manchmal ist es so grausam. Wir fahren hier ein Rennen in Gedenken an Marco Simoncelli und dann passiert eine andere Grausamkeit. Meine Gedanken sind bei der Familie und den Freunden.»
Doriano Romboni (44) fuhr von 1989 bis 1998 in den Klassen 125, 250 und 500 ccm Grand Prix. Er holte 6 Siege, 22 Podestplätze, 7 Pole-Positions und 4 schnellste Rennrunden. Zweimal beendete er die WM auf Rang 4: 1990 in der 125er-Klasse auf Honda und 1994 in der Viertelliter-Klasse auf Honda.
Romboni sollte 2014 im Team Italia statt Roberto Locatelli (geht zu Italtrans) die Moto3-Mahindra-Fahrer Andrea Locatelli und Matteo Ferrari betreuen. Er begann diese Aufgabe anfangs dieser Woche beim Test in Almeria. In diesem Jahr hatte er für das Team Italia und den Verband FMI den Superstock-600-Fahrer Franco Morbidelli als Riding-Coach betreut und mit ihm den Titel gewonnen.
SPEEDWEEK.com möchte den Angehörigen und Freunden aufrichtiges Beileid bekunden.