MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Nach Romboni-Tod: SIC Supermoto Day abgesagt!

Von Günther Wiesinger
Um ca. 17.15 Uhr gestorben: Doriano Romboni (44)

Um ca. 17.15 Uhr gestorben: Doriano Romboni (44)

Am späten Samstagabend sagte der italienische Verbandspräsident Paolo Sesti das SIC Supermoto-Rennen für den Sonntag (1. Dezember) in Latina ab.

Die Teilnehmer am «SIC Supermoto Day» auf der Piste «Il Sagittario» in Latina bei Rom und die italienische Motorradsportgemeinde sind zutiefst erschüttert. «Ich fahre morgen nicht», erklärte MotoGP-Pilot als erster Rennfahrer Danilo Petrucci traurig.

Doriano «Rambo» Romboni (44) war im zweiten freien Training von der Fahrbahn abgekommen und dann im Infield mit Gianluca Vizziello kollidiert. Danilo Petrucci: «Doriano war am Motorrad hängen geblieben und plötzlich war Guanluca auf ihm drauf.» Vizziello: «Ich habe ihn wirklich nicht gesehen und habe plötzlich einen harten Schlag verspürt.»

Rombonis Helm wurde zertrümmert, er erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma, fiel ins Koma und musste wiederbelebt werden. Nach 17 Uhr verloren die Ärzte im Krankenhause Santa Maria Goretti in Latina den Kampf um das Leben des sechsfachen GP-Siegers.

«Wir müssen in Ruhe überlegen, wie wir den Rest dieses Wochenendes gestalten», erklärte Max Biaggi, der zweifache Superbike-Weltmeister, nach dem Bekanntwerden von Rombonis Tod. «Wir werden das bis Sonntagmittag entscheiden.»

Biaggi war um 15.05 Uhr als einer der ersten Teilnehmer an der Unfallstelle. «Ich habe sofort angehalten, als ich ihn am Boden liegen sah. Er bewegte sich nicht und atmete nicht. Er musste ein gebrochenes Bein gehabt haben, so wie er da lag. Aber das war wohl das Wenigste. Wahnsinn! Wir sind da, um einen verstorbenen Fahrer zu würdigen – und dann dieses Drama!»

Die Mehrheit der Teilnehmer plädierte trotzdem anfangs für eine Durchführung des SIC Supermoto-Rennens zugunsten der «58 Simoncelli Foundation» am Sonntag (1. 12.).

Paolo Simoncelli, der Vater des am 23. Oktober in Sepang/Malaysia tödlich verunglückten Marco Simoncelli, wollte einen Teil des Erlöses der Familie von Doriano Romboni zugute kommen lassen, wie er am Abend mitteilte.

Motorräder von der Polizei beschlagnahmt

Die Carabinieri haben inzwischen die Motorräder von Vizziello und Romboni beschlagnahmt.

Aber dann traf der Italienische Motorradverband FMI, für den Romboni tätig war, am späten Samstagabend eine Entscheidung: Beim «SIC Supermoto Day» wird kein Rennen stattfinden!
«Die Absage des Rennens ist ein Zeichen unserer Trauer. Unsere Beileidswünsche gehen an die Hinterbliebenen. Sie stehen uns sehr nahe. Doriano war ein grossartiger Rennfahrer, ein wertvoller Mensch und ein hoch geschätzter Techniker. Alle haben ihn geliebt», stellte FMI-Präsident Paolo Sesti gegenüber www.gpone.com fest.

«Rambo» hinterlässt drei Töchter. Aus seiner ersten Ehe mit Arianna stammt Valentina (14); seine zweite Frau Sara brachte Carolina (4) und Margherita (3) zur Welt.

Schwer getroffen zeigte sich auch der ehemalige Aprilia-Rennmanager Carlo Pernat. Der 65-jährige Italiener war Manager von Marco Simoncelli – und stand «Rambo» sehr nahe. Er hatte ihn vor mehr als 20 Jahren für Aprilia verpflichtet.

Danilo Petrucci schickte über Twitter eine Nachricht an seinen Freund Doriano. «Ich habe früher alle Videos von den 250er-Rennen mit Capirossi, Biaggi und dir, Doriano, angeschaut. Ich erinnere mich an Assen, als du gestürzt und trotz eines Beinbruchs weitergefahren bist. Heute früh hast du mir noch zu meiner Saison gratuliert. Und ich war stolz über deine Glückwünsche. Ich konnte nicht glauben, dass deine ehemaligen 250-ccm-Gegner am Sonntag hier das Rennen bestreiten wollten. Wir sind in erster Linie Menschen, erst an zweiter Stelle Rennfahrer. Ich respektiere dich als Mann und wünsche deiner Familie Beileid. Ich wäre hier nicht mehr an den Start gegangen. Ciao, Doriano!»

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