KTM in der MotoGP: Jetzt spricht Kinigadner

Stefan Bradl: Wie er sich jetzt verbessern will

Von Günther Wiesinger
Der MotoGP-WM-Siebte Stefan Bradl will 2014 einen deutlichen Schritt nach vorne machen und konstant um Podestplätze kämpfen. Jetzt befasst er sich mit seinen Schwachstellen.

Stefan Bradls LCR-Team hat bei dem 24-jährigen Bayern vier Schwachstellen definiert, die jetzt in der Winterpause schrittweise ausgemerzt und verbessert werden sollen.

Da geht es um 1 bis 2 Grad mehr Schräglage in Linkskurven, um die verstärkte Verwendung der Hinterradbremse, um weniger Zeitverlust bei Richtungswechseln und um eine schnellere zweite Rennhälfte mit den abgefahrenen Reifen.

Stefan, wie werden diese Mängel jetzt beseitigt? Ich habe mir ein paar Fotos angeschaut: Gewisse Anzeichen von Schräglage waren ja bisher auch in Linkskurven zu sehen. Nicht wahr?

Ja, mit dem Knie komme ich schon auf den Boden. (Er schmunzelt). Das Knie schleift! Aber es muss noch mehr werden... Es geht hier darum, dass ich in Linkskurven 59 bis 61 Grad Schräglage fahre, in Rechtskurven bis 62.
Ich fliege am Sonntag nach Südfrankreich zu Motocross-Trainer Yves Demaria. Er hat in diesem Bereich auch Randy de Puniet zu mehr Schräglage geholfen, vor drei Jahren, glaube ich.
Wir werden mit 80-ccm-Maschinen Flat-Track fahren, Pylonen aufstellen und auf einem engen Handlingskurs so etwas spezifisch trainieren.

Spielt bei den Richtungswechseln auch die Kraft im Rücken eine Rolle, besonders bei schnellen wie in Mugello?

Ich glaube, dass ich bei den Richtungswechseln nicht so schlecht abschneide, wie es Teamchef Lucio Cecchinello manchmal dargestellt hat. Sie waren bisher gar nicht so schwach. Klar, es kann ein Ansatzpunkt sein.

Und die bessere Beherrschung der Werks-Honda mit abgefahrenen Reifen, da wird das Offroad-Training helfen?

Ja, nachdem es alle direkten Gegner machen, machen wir das jetzt auch. Eine Woche im Dezember, dann noch eine Woche im Januar. Es reicht, wenn wir das während des zweimonatigen Testverbots machen.

Wie schaut es bei der verstärkten Benützung der Hinterradbremse aus? Da gab es ja beim Test nach dem Valencia-GP klare Fortschritte?

Ja, die neue Hinterradbremse, die ich nach dem Rennen in Valencia erstmals testen durfte, war ein grosser Fortschritt. Da sind wir inzwischen gut dabei. Ich hoffe, dass ich es bis zum ersten MotoGP-Test in Sepang nicht alles wieder vergesse... (Er schmunzelt).

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