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Einheits-Elektronik: Ist nur noch Honda dagegen?

Von Günther Wiesinger
Die Einheits-ECU von Magneti Marelli

Die Einheits-ECU von Magneti Marelli

In den Klassen Moto3 und Moto2 wird längst mit einheitlicher Elektronik gefahren. In der MotoGP-WM wird es wohl auch nicht mehr lange dauern.

In der kommenden MotoGP-Saison treten 24 Fahrer an. Bisher haben sich 13 davon zum Open-Format deklariert, nur elf treten im Factory-Status an.

Das sind die beiden Repsol-Honda mit Márquez und Pedrosa, die beiden Werks-Yamaha mit Lorenzo und Rossi, die LCR-Honda mit Bradl, die Go&Fun-Honda von Bautista, die beiden Tech3-Yamaha von Pol Espargaró und Smith sowie die Pramac-Ducati von Iannone.

Sogar bei Ducati Corse wird ernsthaft überlegt, für 2014 mit Dovizioso und Crutchlow in den Open-Status zu wechseln.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Zwölf statt fünf Motoren pro Fahrer, 24 statt 20 Liter, Motorenentwicklung nicht eingefroren, eventuell weichere Hinterreifen, die 0,5 bis 08, sec pro Runde bringen.

Der Teamvereinigung IRTA und der Dorna kommt es gelegen, wenn immer mehr Fahrer das Open-Format wählen, indem sie die Einheits-ECU von Magneti Marelli wählen. Denn eines Tages sollen alle MotoGP-Teams mit der einheitlichen Elektronik fahren.
Aber wann könnte dieser Zeitpunkt frühestens eintreten?

Bisher war immer von 2017 die Rede. Aber wenn Ducati als Werk schon 2014 umsteigt und 2015 Suzuki diese Wahl trifft, dann muss eventuell gar nicht so lange gewartet werden, obwohl Honda den Widerstand gegen die Einheits-Software bisher nicht aufgegeben hat.

«Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta ist sehr zuversichtlich, dass sich die Einheits-ECU durchsetzen lässt», weiss Tech3-Yamaha-Teamchef und IRTA-Präsident Hervé Poncharal. «Das ist sein erklärtes Ziel. Das ist für ihn die Richtung, die man gehen muss; das hat er jedem erklärt. Carmelo wird alles tun, was in seiner Macht steht, um diese ECU durchzusetzen. Aus diesem Grund wird die Saison 2014 sehr wichtig sein. Honda hat vier Fahrer im Open-Format, Yamaha setzt die Einheits-ECU bei den zwei Forward-Piloten ein, Ducati zumindest bei Pramac. Alle Ingenieure der Hersteller werden die Performance dieser Einheits-Software ganz genau beobachten. Und wie gesagt: Es gibt in anderen Serien von der Formel 1 bis zur Tourenwagen-WM, BTTC bis zur DTM eine Einheits-ECU. Das funktioniert in vielen anderen Meisterschaften klaglos. Dazu in der Moto2 und Moto3-WM. Warum nicht auch in der MotoGP?»

«Ich habe viel Respekt für HRC-Vizepräsident Nakamoto», hält Poncharal fest. «Aber ich verstehe seine Position nicht. Er war bei Honda in der Formel 1, als es die Einheits-ECU gab. Nakamoto und Honda unterstützen die Moto3 sehr umfangreich, auch dort ist eine Einheits-ECU vorgeschrieben. Es gibt so viele andere Bereiche ausser der Elektronik, an der die Hersteller im Wettbewerb stehen und sich abgrenzen können. In der MotoGP sträubt sich Nakamoto hartnäckig dagegen, wie ich seinen Interviews entnehme. Yamaha, ich weiss nicht... Es wird interessant sein, welchen Standpunkt sie im Laufe des Jahres beziehen werden. Das wird vielleicht stark davon abhängen, wie sich diese ECU in diesem Jahr beim Forward-Team bewährt.»

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