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Andrea Dovizioso (5./Ducati): «Noch alles offen»

Von Ivo Schützbach
Andrea Dovizioso in Sepang

Andrea Dovizioso in Sepang

Andrea Dovizioso wirkt unschlüssig. Bei den ersten Fahrversuchen hat ihn die Einheits-ECU von Marelli nicht begeistert. Morgen muss entschieden werden: Open- oder Factory-Status?

«Ich bin happy, denn ich bin nicht weit von den Spitzenfahrern weg, die Piste hat sich heute ein bisschen verbessert», erklärte Andrea Dovizioso nach Platz 5 am zweiten Tag.

Natürlich wollten die Journalisten sofort wissen, welche Unterschiede «Dovi» bei der Open-Version der Ducati Desmosedici festgestellt habe. Übrigens: Ausser «Dovi» und Crutchlow fuhren alle Ducati-Fahrer ihre Bestzeiten heute im Open-Format.

Andrea, wie ist es heute gelaufen?

Wirklich gut. Der Zustand der Piste ist eine Spur besser geworden. Meine Zeit hat sich um rund 1,2 sec verbessert. man darf nicht vergessen, dass sich der Belag zu Mittag hier extrem erhitzt. Dann bist du meistens mit gebrauchten Reifen unterwegs. Also kannst du nicht immer die Bestzeiten angreifen, obwohl das wichtig ist für uns. Aber ist ziehe für den heutigen Tag eine recht positive Bilanz.

Wie sieht es beim Untersteuern aus?

Vorne haben wir immer noch Probleme. Wir können nicht erwarten, dass wir diese Schwachstelle mit diesem Bike über Nacht beseitigen. Wir testen ja nur unterschiedliche Set-ups.
Aber wir können später bremsen, dadurch werden die Zeiten besser.

Du bist am Nachmittag auf die Open-Ducati umgestiegen. Was sagst du zur Einheits-ECU?

Sie ist etwas schlechter als unsere Werks-ECU von Ducati. Wir müssen heute am Abend beratschlagen, was wir damit machen können. Da besteht sicher Handlungsbedarf.
Bei der Einheits-ECU ist die Anti-Wheelie-Control nicht so gut wie beim Werksbike. Auch bei der Traction-Control habe ich Unterschiede gesehen, die funktioniert schlechter. Das sind keine gravierenden Unterschiede. Aber sie sind spürbar.

Wie waren die Unterschiede bei den Rundenzeiten mit der Open-Ducati im Vergleich zur Factory-Maschine mit Ducati-Software?

Das können wir nicht genau beurteilen, weil die Reifen in einem unterschiedlichen Zustand waren. Deshalb haben wir keine genaue Referenz.

Hast du beim Open-Bike auch ein Motoren-Mapping verwendet, das dir mehr Spritverbrauch genehmigt?

Ja.

Was sagst du zu den famosen Rundenzeiten von Aleix Espargaró auf der Open-Yamaha?

Ich habe erwartet, dass er wirklich schnell ist. Ich gehöre zu den wenigen Fahrern, die ihm viel zugetraut haben. Aber ehrlich gesagt: Dass er dauernd in den Top 3 mitfährt, das überrascht mich.
Aber man darf nicht vergessen: Er war in jeder Kategorie in der Vergangenheit immer schnell, mit jedem Motorrad. Er hat nie wirklich erstklassige Resultate erzielt. Aber an seinem Können hat es nie Zweifel gegeben.
Ausserdem verwendet er den weichen Hinterreifen. ich kann nicht genau einschätzen, wie sehr ihm der hilft. Wir haben diesen reifen noch nicht ausprobiert.

Wirst du den weichen Hinterreifen am Freitag noch testen?

Hm, nein, ich glaube nicht. Für uns ist wichtiger, dass wir morgen genaue Vergleiche zwischen der Factory-Ducati und der Open-Version machen.

Ducati muss sich morgen festlegen, ob die Saison 2014 mit den Fahrern Dovizioso, Crutchlow und Iannone im Factory-Status bestritten wird oder nicht. Du wirst also morgen grossteils mit der Einheits-ECU fahren im Open-Status?

Ja. Wir müssen Vergleiche machen. Dann entscheiden wir.

Fühlt sich der Motor mit dem 24-Liter-Mapping kräftiger an?

Ein bisschen. Auch bei der Gasannahme spüre ich Unterschiede. Aber sie sind nicht gross.

Sind die Vorteile der Open Class grösser als die Nachteile der ECU?

Schwer zu sagen. Es hängt davon ab, wie sehr wir die ECU verbessern können. Das wird sich morgen zeigen.

Die Sepang-Zeiten vom 2. Tag, Donnerstag:
Pos. Fahrer Zeit Diff.
1. Dani Pedrosa (E/Honda) 2.00,039
2. Aleix Espargaró (E/FTR-Yamaha*) 2.00,320 0,281
3. Alvaro Bautista (E/Honda) 2.00,500 0,461
4. Valentino Rossi (I/Yamaha) 2.00,605 0,566
5. Andrea Dovizioso (I/Ducati) 2.00,787 0,748
6. Stefan Bradl (D/Honda) 2.00,902 0,863
7. Cal Crutchlow (GB/Ducati) 2.00,952 0,913
8. Pol Espargaró (E/Yamaha) 2.01,027 0,988
9. Jorge Lorenzo (E/Yamaha) 2.01,049 1,010
10. Bradley Smith (GB/Yamaha) 2.01,098 1,059
11. Andrea Iannone (I/Ducati*) 2.01,173 1,134
12. Yonny Hernandez (COL/Ducati*) 2.01,658 1,619
13. Colin Edwards (USA/FTR-Yamaha*) 2.01,996 1,957
14. Nicky Hayden (USA/Honda*) 2.02,088 2,049
15. Randy De Puniet (F/Suzuki) 2.02,139 2,100
16. Héctor Barbera (E/Avintia-Kawasaki*) 2.02,149 2,110
17. Scott Redding (GB/Honda*) 2.02,652 2,613
18. Hiroshi Aoyama (J/Honda*) 2.02,786 2,747
19. Michele Pirro (I/Ducati*) 2.02,799 2,760
20. Katsuyuki Nakasuga (J/Yamaha) 2.02,802 2,763
21. Mike Di Meglio (I/Avintia-Kawasaki*) 2.03,946 3,907
22. Karel Abraham (CZ/Honda*) 2.05,198 5,159
23. Nobuatsu Aoki (J/Suzuki) 2.07,462 7,423
* Open-Class

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