Alvaro Bautista: Sturz wegen Nissin-Bremsen?
Punkte gab es für Alvaro Bautista beim Saisonauftakt in Katar wie für Honda-Markenkollege Stefan Bradl keine – aber wie der Zahlinger zeigte auch der Spanier unter dem Flutlicht in Losail bis zum Sturz eine Vorstellung, die für die Zukunft einiges erhoffen lässt.
«Ich blieb unverletzt», meldete Bautista nach dem Rennen. «Der Sturz war merkwürdig. Ich bin mehr oder weniger normal in Turn 2 eingebogen, ein bissschen war ich auf der Bremse, dann verlor ich blitzartig die Front. Ich hatte während des Rennens viele Probleme mit den Bremsen, sie haben nicht konstant gearbeitet. Ich weiss nicht, ob das der Grund war für den Sturz. Aber ich war sehr enttäuscht, denn es hätte mein Rennen werden können», bedauerte der RC213V-Prototypen-Pilot aus dem Team Go&Fun Gresini Honda.
Crew-Chief Antonio Jimenez analysierte: «Wir haben beim Auftakt von guten Erkenntnissen profitieren können, die wir im Winter erarbeitet haben. Ausserdem haben wir uns während des Wochenendes verbessert.» Bautista verpasste nur um 0,057 sec die Pole-Position-Zeit von Marc Márquez und startete als Zweiter. «Alvaro hat sich vom ersten Training an gut gefühlt. Nach dem guten Qualifying waren wir bereit für ein gutes Rennen, weil wir ein sehr konstantes Motorrad hatten, auch was der Abbau der Reifen betraf. Das haben wir am Sonntag bewiesen, auch wenn er am Start einige Positionen eingebüsst hat. Aber danach konnte er sich in der Spitzengruppe festsetzen», schilderte Jimenez.
Bautista nimmt in der Honda-Meute eine Sonderrolle ein. Das Team ist auf sanften Druck von Honda Showa-Federelemente und Nissin-Bremsen unterwegs. «Ich würde sagen, den grössten Schritt nach vorne haben wir bei dem Dämpfungselementen gemacht. Ein neues Federbein war ein grosser Fortschritt. Das ist unser drittes Jahr mit Showa, nun ernten wir die Früchte unserer Arbeit», erklärte Jimenez, dem aber die Bremssorgen Bautistas nicht entgangen sind. «Im Rennen traten kleine Probleme mit den Bremsen auf, die wir zuvor im Training nicht hatten. Daran müssen wir mit Nissin arbeiten.»
Als Pilot im Factory-Status muss Bautista wie Bradl, Márquez oder Rossi mit 20 Litern Sprit im Rennen auskommen. Für den Crew-Chief war das kein grosses Thema: «Wir haben mit dem Motorenmapping den Verbrauch sehr gut im Griff, weil wir das Rutschen des Hinterrads limitiert haben. Wir sind zwar ausgeschieden, aber wir hatten die Situation zwei Runden vor Schluss unter Kontrolle.»