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Ducati: Neuer V4-Motor mit mehr Power?

Von Günther Wiesinger
Andrea Dovizioso (04) in Texas vor Stefan Bradl (6)

Andrea Dovizioso (04) in Texas vor Stefan Bradl (6)

Ducati zeigte sich in Texas gegenüber Katar (nur Plätze 5 und 6 durch Dovizioso und Crutchlow) stark verbessert. Nützt Ducati jetzt die Vorzüge des 24-Liter-Tanks besser aus?

Der Belgier Christophe «Beefy» Bourguignon, Crew-Chief von LCR-Honda, hätte seinen Schützling Stefan Bradl beim Texas-GP gern auf dem Podest gesehen.

Doch Platz 4 war nach den Problemen mit dem stark abbauenden Bridgestone-Vorderreifen eine erfreuliche Ausbeute.

Aber da Jorge Lorenzo (10.) und Valentino Rossi (8.) strauchelten, bot sich eine seltene Gelegenheit für ein Top-3-Ergebnis.

Doch Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso vereitelte sie für LCR und Bradl.

Ducati sorgte für die grosse Überaschung beim Grand Prix of The Americas in Austin.

Eine mögliche Erklärung: Ducati-Technikchef Gigi Dall'Igna hat inzwischen eine schärfere Motorenversion entwickeln lassen, die auf die Vorzüge des neuen Tankinhalts (24 statt 20 Liter) Rücksicht nimmt und die in Doha noch nicht einsatzbereit war, weil die GP-Kommission die Open-Class-Vorteile für Ducati erst wenige Tage vor dem Saisonstart endgültig bewilligt hat.

Wir haben uns mit «Beefy» Bourguignon über dieses Thema unterhalten.

Beefy, die starke Darbietung von Ducati kam nach dem Katar-GP überraschend. Profitiert Ducati von den 24 Litern Sprit, während die anderen Factory-Piloten in den Rennen mit 20 Litern auskommen müssen?

Das wissen wir nicht. Die Ducati-Desmosedici-Triebwerke können höher drehen als die anderen Motoren. Ich denke, sie können jetzt wieder vom dritten bis zum sechsten Gang die volle Power nützen.
Bei Honda haben wir jetzt die Möglichkeit, das Benzin-Luft-Gemisch von einer Kurve zur anderen und von einer Geraden zur andern abzumagern oder anzureichern. Je nach Bedarf.

Niemand weiss, ob und wie weit Ducati und Forward-Yamaha die 24 Liter ausnützen?

Ducati musste im Vorjahr bei 21 Litern sicher manchmal die Power fürs Rennen etwas einschränken.
Vielleicht konnten sie jetzt einen Motor entwickeln, der wieder mehr Leistung erzeugt und mehr Sprit braucht, weil sie jetzt durch ihre Open-Vorteile 24 Liter haben, letztes Jahr waren es noch 21.
Ein Motoren-Designer weiss genau, was er zu tun hat, wenn er den Verbrauch einschränken muss. Er weiss umgekehrt aber auch, was er tun muss, wenn er mehr Treibstoff zur Verfügung hat und auf den Verbrauch keine Rücksicht mehr nehmen muss.
Aber die 24 Liter werden sie kaum voll ausschöpfen.

Nach drei dritten Plätzen muss Ducati sofort mit 22 statt 24 Liter fahren. Das wird ihnen dann nicht besonders weh tun? Die Desmodromik spart ja mehr Benzin als die Pneumatik von Honda und Yamaha?

Das weiss ich nicht. Sie können mit der desmodromischen Ventilsteuerung jedenfalls bei Bedarf höhere Drehzahlen fahren. Und das bedeutet mehr Verbrauch.
2013 mussten sie vielleicht die Drehzahlen etwas einschränken. Jetzt haben sie wieder Spielraum. Kann sein, dass Ducati jetzt wieder zu den alten Spitzendrehzahlen zurückkehren konnte.
Der Ducati-Top-Speed ist jetzt wieder identisch mit den besten Werten von Honda. 2013 lagen sie immer ein paar km/h hinter Honda zurück.

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