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Marc Márquez: Wie geht er mit dem Lob der Gegner um?

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez, Sieger in Le Mans

Marc Márquez, Sieger in Le Mans

Momentan fahren die Konkurrenten von Marc Márquez in der MotoGP-WM nur um Platz 2. Der Spanier wird in den höchsten Tönen gelobt – auch von Rossi. Aber Márquez behält die Bodenhaftung.

Es kann wirklich nicht einfach sein, mit 21 Jahren solche Erfolge zu verkraften, wenn man dauernd Rekorde von Legenden wie Hailwood, Agostini, Spencer und Doohan bricht, wenn man Ausnahmekönner wie Valentino Rossi (neun WM-Titel, 106 GP-Siege, 150 Podestplätze in der Königsklasse) und Daniel Pedrosa (drei WM-Titel, 48 GP-Siege, total 129 Podestplätze, 88 in der MotoGP) an jedem zweiten Wochenende zu Statisten degradiert, wenn man Millionen scheffelt und im zweiten MotoGP-Jahr bereits Helden wie Schwantz, Roberts, Rainey und so weiter in mancher Hinsicht in den Schatten gestellt hat.

Vergessen wir nicht: MIka Kallio hat 32 Jahre alt werden müssen, um in der Mittelgewichtsklasse (250 ccm/Moto2) Tiitelanwärter zu werden, viele Moto2-Asse sind 24 Jahr und älter. Ein kleiner Überblick: Corsi (27), Cortese (24), De Angelis (30), Terol (25), Simeon (24), Aegerter (23), Lüthi (27), Psini (28), Simón (27), Torres (26), West (32). Maverick Viñales (19) und Jonas Folger (20) sind wahre Ausnahmen.

Aber Marc Márquez, der spanische Repsol-Honda-Star, verdrängt all diese Einflüsse, er hat einfach Freude am Motorradfahren, er liegt für die Gegner ausser Reichweite, in den Trainings gehören Vorsprünge von 0,5 Sekunden längst zur Tagesordnung.

«Es ist schwierig, solche Lobeshymnen zu hören, wie sie Valentino und Bautista nach dem Rennen in Le Mans von sich gegeben haben», sagt der WM-Leader mit fünf Siegen bei den ersten fünf Rennen. «Gleichzeitig ist es interessant, solche Ansichten von den direkten Gegnern zu hören. Und wenn solche Kommentare von Fahrern wie Valentino und Alvaro kommen und du dann noch Gegner wie Lorenzo und Pedrosa hast, vor denen allen ich viel Respekt habe, dann hört sich das nett an. Ja, in Le Mans war ich überlegen. Aber in Mugello beim nächsten Rennen kann alles anders ausschauen. Valentino wird dort plötzlich wieder 22 Jahre alt sein... Er wird dort sehr aggressiv fahren und von der ersten Kurve an Druck machen.»

«Ich widerspreche nicht, ja, wir befinden uns in einer starken Phase, aber wir sind gleichzeitig in der Top-Kategorie des Motorradrennsports, ich fahre gegen die besten Fahrer», gibt der Honda-Star zu bedenken. «Aber ich kann nur sagen: Wir schuften unermüdlich, um diese Leistungen bringen zu können, meiner Boxencrew wird viel abverlangt, damit ich in jedem Training so weit vorne sein kann.»

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