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Sachsenring-GP: Promoter will nach 2016 weitermachen

Von Günther Wiesinger
Sieger Marc Márquez beim Sachsenring-GP 2013

Sieger Marc Márquez beim Sachsenring-GP 2013

Der Vertrag für den GP von Deutschland zwischen der Dorna und Promoter SRM läuft in zwei Jahren aus. Er soll verlängert werden. Und die Superbike-WM bleibt auch ein Thema.

Zum dritten Mal veranstaltet in diesem Jahr die Sachsenring Rennstrecken Management GmbH (SRM) den Grossen Preis von Deutschland auf dem Sachsenring. Termin: 11. bis 13. Juli.

Die SRM hat im Herbst 2011 vom ADAC Sachsen die Ausrichtung des WM-Laufs übernommen, als die Dorna die Austragungsgebühr auf 3 Millionen Euro erhöhte und der ADAC einen Verlust von 650.000 Euro befürchtete.

Der ADAC Sachsen riskierte damals eine Verlegung des Grand Prix auf den Lausitzring, die SRM als Zusammenschluss der umliegenden Gemeinden wie Hohenstein-Ernstthal und Oberlungwitz sprang in die Bresche.

SPEEDWEEK.com hat sich mit SRM-Geschäftsführer Wolfgang Streubel unterhalten.

Herr Streubel, in diesem Jahr möchte die SRM erstmals einen Gewinn erwirtschaften. Ein Problem der fehlenden Einnahmen waren bisher immer gewisse Tribünen, die zum Teil auf Privatgrundstücken stehen. Das waren teilweise Altlasten aus der ADAC-Ära. Konnten hier die Einnahmen erhöht werden?

Wir haben schon 2012 die Ticketpreis-Erhöhung machen müssen, um überhaupt eine Chance zu haben, die höheren Dorna-Gebühren zu erwirtschaften.
Bei den erwähnten Tribünen haben wir schon 2012 ziemlich intensiv mit den Grundstücksbesitzern verhandelt.
Es ist jetzt so, dass sie Stehplatzkarten erwerben und sie dann entsprechend aufwerten für ihre Kunden.
Für uns ist es ja wurst, ob diese Besucher bei uns irgendwo auf der Wiese sitzen oder ober sie auf diesen Tribünen sitzen.

Und die Grundstücksbesitzer kassieren die Differenz zwischen Stehplatz und Sitzplatz?

Ja.

So ein Geschäftsmodell nennt man gemeinhin Trittbrettfahrer. Wenn die SRM nicht 3 Millionen an die Dorna bezahlen würde, hätten diese Grundstücksbesitzer gar nichts zu verkaufen.

So ist es. Aber immerhin haben wir noch eine faire Lösung gefunden, weil wir sagen können: Egal wer unser Veranstaltungsgelände betritt, er bezahlt wenigstens einen Stehplatz.

Die SRM wollte auch von den Hotels in der Region und von den Ankerberg-Betreibern Gebühren kassieren? Es gab Widerstand.

Wir haben mittlerweile mehr als 40 Hotel in einem Pool, die mit uns Kooperationsverträge abgeschlossen haben und einen so genannten Marketingbeitrag leisten.
Die Beiträge sind von Hotel zu Hotel unterschiedlich, er hängt zum Beispiel von der Anzahl der Zimmer ab und wie viel Bedeutung sie dem Grand Prix beimessen.
Ich denke, wir sind da auf einem guten Weg. Wir haben die Hotelbetreiber vor ein paar Wochen einmal alle eingeladen und für sie eine Führung rund um den Sachsenring gemacht. Wir haben die Race Control, das Pressezentrum und einen Blick hinter die Kulissen gezeigt. Das ist ziemlich gut angekommen. Ich denke, dass wir auf diesem Wege weitermachen sollten und entweder noch mehr Betriebe einbinden oder diese rund 40 Hotels noch mehr integrieren sollten.

Die Sachsenring Rennstrecken Management GmbH hat bei der Dorna einen Fünf-Jahres-Vertrag unterzeichnet. Werdet ihr den Grand Prix auch nach der Saison 2016 weiter durchziehen?

Wir hoffen es.

Es hiess ursprünglich, es sei eigentlich nicht dauerhaft Aufgabe der umliegenden Kommunen, einen WM-Lauf zu veranstalten.

Das ist schon klar. Aber wir sind inzwischen auf den Geschmack gekommen. Die Verhandlungen für die Zukunft laufen schon.
Wir müssen ehrlich eingestehen, dass alle Gesellschafter der SRM auch Motorsport-Fans sind.

Dann dürfen sich die Fans womöglich bald über einen Superbike-WM-Lauf in Sachsen freuen?

Ja, das hängt in erster Linie von den Rennterminen ab. Die Renntage für den Sachsenring sind nun mal vertraglich beim ADAC Sachsen. Wenn wir dort zu keiner Kooperation kommen, sind uns die Hände gebunden. Für 2014 war es nicht möglich, weil der ADAC bereits den Oldtimer-GP geplant hatte.
Aber wir werden noch einmal auf den ADAC Sachsen zugehen. Die Dorna wird es von ihrer Seite sicher auch noch einmal probieren.
Dann müssen wir sehen. Wir wollen kein neues Konfliktpotenzial mit dem ADAC Sachsen schaffen. Wenn es passiert, sollte es im Einklang passieren.

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