Valentino Rossi (4.): «Ich konnte nichts tun!»
Wie alle Top-Fahrer außer Stefan Bradl startete auch Valentino Rossi aus der Boxengasse, da er zuvor auf sein Trocken-Bike wechselte. Der 35-jährige Italiener war in Sachsen bereits fünfmal siegreich. Einmal in der 250-ccm-Klasse, einmal bei den 250ern und viermal in der Königsklasse. Doch 2014 blieb ihm ein Podestplatz oder gar der Sieg verwehrt.
Nach einem Regenschauer absolvierten die MotoGP-Piloten zwei Besichtigungsrunden. Valentino Rossi entschied sich wie die meisten Piloten, von der Regen- auf die Trockenmaschine umzusteigen. «Das ist nicht, was ich erwartete habe. Ich habe auf ein besseres Rennen gehofft, weil ich im Warm-up sehr stark war. Ich hatte einen 20 Runden alten Hinterreifen montiert und hatte trotzdem eine gute Pace. Im Rennen waren die Streckenbedingungen natürlich ein Problem, aber das galt für alle Fahrer.»
Warum konntest du nicht mit deinem Teamkollegen Jorge Lorenzo mithalten? «Ich war im Rennen einfach nicht schnell genug und konnte nicht fahren wie am Sonntagmorgen. Mein Ziel war es, an Jorge dranzubleiben und mit ihm um das Podest zu kämpfen, aber er war schneller als ich. Ich konnte nichts tun. Mein größtes Problem war der mangelnde Grip am Hinterrad. Der Reifen dreht zu sehr durch und in den schnellen Kurven war ich zu langsam. Natürlich hatte ich mehr erwartet. Doch ich brauchte auf der feuchten Strecke zu viel Zeit, um an das Limit zu gehen. Leider reichte es am Ende nur für Platz 4.»
Start aus der Boxengasse: «Mamma mia!»
Beim Start aus der Boxengasse drängten sich die Stars neben- und hintereinander so nahe wie möglich an die Linie. Mit weit herausgestreckten Ellenbogen versuchten sie die Konkurrenten auf Abstand zu halten. Es sah wie am Start eines Motocross-Rennens aus. «Es war sehr gefährlich. Es ist schließlich die Weltmeisterschaft und es ist zu gefährlich, wenn 15 Fahrer in der drei Meter breiten Boxengasse starten. Zudem ist ein solcher Start nicht fair, weil der Mann auf der Pole keinen Vorteil mehr hat und sich alle willkürlich nebeneinander drängen. Es war aber auch lustig, denn Dovizioso und Espargaró keilten mich ein und ich dachte: ‹Mamma mia!›»
«Die richtige Strategie wäre es gewesen, schon mit dem weichen Reifen in die Startaufstellung zu kommen, wie ich es in Assen getan habe, denn die Strecke war bis auf eine Kurve trocken. Wenn ich das jedoch gemacht hätte, hätte sicher Regen eingesetzt», scherzte der neunfache Weltmeister.
Marc geht in die Geschichte ein
Repsol-Honda-Pilot Marc Márquez gewann sein neuntes Rennen in Folge. «Auf einigen Strecken haben wir keine großen Nachteile zur Honda, aber Marc gewann auch auf den anderen Kursen. Auf Strecken wie dieser ist die Honda einfach etwas besser. Zudem ist Marc ein bisschen schneller als Pedrosa, der ebenfalls ein starkes Rennen fuhr. Ich gratuliere ihm, weil er in die Geschichte eingeht. Wir müssen ihn schlagen, denn er wird versuchen, alle Rennen zu gewinnen.» Kann er das schaffen? «Warum nicht... Er kann das sicherlich.»