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Lucio Cecchinello (LCR): «Stefan ist nicht langsam»

Von Günther Wiesinger
Lucio Cecchinello

Lucio Cecchinello

LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello (44) kann sich vorstellen, dass Stefan Bradls Fahrstil für die M1-Yamaha besser geeignet ist.

LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, wie gern er mit Stefan Bradl zusammenarbeitet.

Aber der Bayer hat in den zweieinhalb Jahren nicht die Ergebnisse geliefert, die HRC erwartet hat.

«Im dritten Jahr haben wir von Stefan Bradl regelmässig Podestplätze erwartet», sagt HRC-Sportdirektor Livio Suppo.

Die HRC-Manager Nakamoto und Suppo suchen einen neuen Dani Pedrosa, der 2017 ins Repsol-Team integriert werden kann. Bradl galt 2012 als Hoffnungsträger, jetzt bekommen neue Kräfte ihre Chance, zum Beispiel Scott Redding (21).

Bei LCR ist Jack Miller (19) der neue Kandidat und HRC-Hoffnungsträger, Bradl (24) wurde von HRC die Unterstützung für 2015 entzogen.

Lucio Cecchinello («Meine Aufgabe mit Stefan ist noch nicht beendet») hätte gerne mit Bradl weitergemacht, doch die Finanzierung des zweiten Teamplatzes war noch Ende Juli ungewiss.

Deshalb trennen sich die Wege von Bradl und LCR am Jahresende.
Der WM-Neunte hat bei Forward-Yamaha unterschrieben, er übernimmt dort den Platz des WM-Sechsten Aleix Espargaró.

Manche Experten meinen, die M1-Yamaha könne besser zum sanften, runden Fahrstil Bradls passen als die Honda RC213V.

Was sagt Lucio Cecchinello (er hat sieben 125-ccm-GP-Siege errungen) zu dieser Überlegung?

«Nicht nur speziell für Stefan, sondern für die Mehrheit der Fahrer, ist die Yamaha ein besseres Motorrad, wenn es darum geht, auf sanfte Art und Weise schnell zu fahren», erläutert Ex-Rennfahrer Lucio Cecchinello. «Das ist meine Meinung. Die Yamaha erlaubt einen etwas höheren Kurvenspeed, das ist in der Vergangenheit immer so gewesen. Die Honda verlangt einen anderen Fahrstil: hartes Bremsen, weniger Kurvenspeed, nachher muss man die Maschine sehr früh aufrichten und heftig beschleunigen. Die Honda hat insgesamt vielleicht eine etwas bessere Performance, wenn es um die Motorleistung geht und um die Elektronik. Aber sie verlangt auch einen sehr besonderen Fahrstil. Einige Fahrer kommen damit auf Anhieb zurecht. Andere Fahrer müssen daran arbeiten, mit der Honda am Limit fahren zu können. Stefan zieht sich gut aus der Affäre, er ist mit unserem Motorrad schnell. Er war in Brünn manchmal nur 0,2 sec hinter Márquez, in Silverstone war er am Freitag auch Zweiter. Wir standen 2014 schon zweimal in der ersten Reihe, zweimal in der zweiten. Es kann keiner sagen, Stefan fahre langsam... Aber insgesamt ist die Yamaha vielleicht ein bisschen leichter zu fahren als die Honda.»

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