Stefan Bradl (10.): «Es war ein Umfaller, kein Crash»
Stefan Bradl auf der LCR-Honda in Misano
Heute wurde in Misano das Agreement zwischen Avintia Racing und Den Sturz in der letzten Minute des Qualifying 2 nahm Stefan Bradl im LCR-Honda-Team niemand übel.
«Stefan hatte zwei absolute Sektorbestzeiten, er war natürlich völlig am Limit», war sich Teambesitzer Lucio Cecchinello bewusst. «Es ist nichts passiert...»
Crew-Chief Christophe «Beefy» Bourguignon warf einen Blick auf die Ergebnislisten uns meinte: «Stefans Idealzeit wäre 1:33,5 min gewesen, wenn er alle besten Sektorzeiten in eine Runde hätten packen können. Damit wäre er auf dem sechsten oder siebten Startplatz gelandet.»
So fiel Bradl mit 1:33,995 min (das war die Marke aus dem ersten Q2-Run) auf die zehnte Startposition zurück.
Stefan, deine letzte Quali-Runde hat gut ausgesehen. Leider hast du sie nicht vollenden können. Zumindest nicht auf zwei Rädern...
Ja, ich habe natürlich gepusht, ich habe dann in Kurve 12 einfach zu viel Schräglage gehabt. Ich habe attackiert, dann ist mir das Motorrad über beide Räder weggerutscht, ganz langsam, man fährt dort 60 oder 70 km/h. Das war ein Umfaller, nicht einmal ein Crash.
Überhaupt kein Drama, es ist auch nichts kaputt.
Ich habe vorher gewusst, dass ich dort bereits am Limit bin. Aber wenn man auf so einer schnellen Runde ist, probiert man überall noch ein bisschen mehr. Dort hätte ich es mir sparen sollen.
Sonst bin ich relativ zufrieden.
Erstens sind wir nicht so weit weg von der Gruppe vor uns.
Und zweitens haben wir im vierten freien Training bei der Rennpace einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Meine Pace mit 22 Runden alten Reifen war wirklich gut. Damit war ich happy.
Das Qualifying 1 ist war stressig?
Es war ein bisschen komisch, weil mir der Hernandez die ganze Zeit hinterher gefahren ist. Ich habe natürlich gewusst: Wenn der die ganze Zeit hinter mir ist, hat er mit seinem extraweichen Hinterreifen einen Vorteil.
Hast du ursprünglich die Absicht gehabt, zwei Runs zu machen?
Der Witz war: Wir haben nur einen frischen Hinterreifen benützt. Den ersten Q1-Run sind wir mit einem gebrauchten Reifen gefahren. Im zweiten bin ich mit einem neuen raus... Dazu hatte ich Hernandez im Schlepptau. Ich habe überlegt: Soll ich ihn mitziehen oder abdrehen? Ich habe mich entschieden, mein Ding durchzuziehen. Auf der Tafel habe ich dann gesehen, Hernandez ist vor mir. Aber wichtig war, dass wir ins Q2 gekommen sind. Das haben wir geschafft.
Was wäre ohne den Crash in Q2 möglich gewesen?
Muss ich mir noch genau anschauen, vielleicht Platz 5 oder 6. Erste Reihe sicher nicht.
Was ist am Sonntag von der Nummer 6 zu erwarten?
Ganz schwierig zu sagen. Keine Prognose. Platz 5 wäre das Optimale. Platz 10 wäre nicht mehr optimal...
Marc Márquez steht als bester Honda-Fahrer auf Platz 4?
Ja, ich habe im Q2 gesehen, als ich einer Yamaha nachgefahren bin, dass sie sehr viel Kurvenspeed fahren. Da ist natürlich die Yamaha stärker. Man muss abwarten. Aber bisher haben die Yamaha hier einen kleinen Vorteil.