Cal Crutchlow (Rang 3): «Ich bin besser gefahren»
Cal Crutchlow (Ducati) hat Stefan Bradl distanziert
Im Vorjahr hatte Cal Crutchlow inklusive Sachsenring auf der Tech3-Yamaha schon drei Podestplätze ergattert, auf der Ducati brauchte er bis zu WM-Lauf Nummer 14, um erstmals unter die Top-3 zu stürmen.
Aber der kampfstarke Brite nützte die Gunst der Stunde und die Stürze der Stars, um sich endlich wieder einmal ins Rampenlicht zu drängen.
Beim 800. Grand Prix der Geschichte sprang Crutchlow für die gestürzten Markenkollegen Iannone und Dovizioso in die Bresche – Platz 3.
«Ich denke, wir verdienen dieses Ergebnis durchaus, für das Jahr, das wir bisher mitgemacht haben», seufzte Cal Crutchlow. «Schon am Samstag ist uns ein gutes Qualifying gelungen, wir konnten aus der zweiten Reihe losfahren. Zu Beginn des Rennens heute wollte ich eigentlich schneller fahren, aber mein Hinterreifen begann sofort arg zu rutschen. Sonst hätte ich mit der Gruppe mit Pol, Bradl, Bautista und Aleix besser mithalten können. Aber ich habe erwartet, dass ich eine bessere Pace haben würde. Wir hatten grosse Nachteile beim Rausfahren auf die Gegengerade. Aber ich bin mit diesem Wochenende zufriedener als bei den anderen Rennen in diesem Jahr. Ich bin das Motorrad viel besser gefahren als bisher.»
«Wir haben im nassen Warm-up auch für das Wet-Bike eine gute Abstimmung gefunden. Im Rennen wollte ich unbedingt zum richtigen Zeitpunkt den Motorradwechsel machen. Aber das war nicht schwierig. Wegen der Gischt konnte ich kaum meinen Vordermann erkennen. Ich liess Bradley Smith vorbei, denn er ist mit den Slicks auf der feuchten Fahrbahn viel Risiko eingegangen, um mich einzuholen. Ich liess ihn überholen und wollte ihn dann beobachten, ob er an die Box fährt oder nicht. Als er reinfuhr, hat er mich beim Reinfahren in die Boxengasse überholt. Meine Jungs haben beim Stopp gute Arbeit geleistet. Deshalb konnte ich Bradley kurz nach dem Verlassen der Box wieder schnappen. Ich konnte ihn dann stehen lassen. Und meine Pace im Regen war so gut, dass ich Aleix in der letzten Kurve einfangen konnte.»
Wie hat Crutchlow den Sprint zur Ziellinie gegen Aleix Espargaró erlebt? «Ehrlich gesagt, ich war mit dem Podest zufrieden... Ich habe das ganze Jahr noch keine Erfolgsprämie gesehen! Trotzdem wollte ich probieren, ob ich Platz 2 noch erobern kann. Aber ich konnte kaum was sehen, deshalb bin ich Aleix fast hinten drauf gedonnert. Er hat mir dann gesagt, er hätte mich umgebracht, wenn ich ihn abgeschossen hätte. Aber ich denke, wenn wir in der Zielkurve kollidiert wären, wären unsere Motorräder sowieso noch über die Ziellinie geschlittert.»
Und wie verlief das Finish? Crutchlow: «Ich konnte nicht rausschalten, denn mein Fuss hat bereits sein Motorrad berührt. Ich bin also im dritten statt im fünften Gang über den Zielstrich gefahren. Hätte ich den vierten und den fünften Gang einlegen können, hätte ich Aleix bis zum Zielstrich gnadenlos niedergemetzelt... Deshalb glaube ich: Man sollte mir den halben Bonus für Platz 2 auszahlen.»