Forward-Yamaha: Alex De Angelis oder Mike di Meglio?
Mike di Meglio: Von Kawasaki zu Yamaha?
Beim Kawasaki-Superbike-Team hatte man nie ein Problem mit der stattlichen Körpergrösse von Loris Baz. Der 21-jährige Franzose liegt vor dem WM-Finale in Magny-Cours an fünfter Stelle der Gesamtwertung.
Aber er hat seinen Platz im Kawasaki-Werksteam an Jonny Rea verloren, weil er beim SBK-Meeting in Jerez einen Vertrag mit DriveM7-Honda-Team unterschrieben und dann glaubte, er sei jetzt fix in der MotoGP-WM gelandet.
Doch als Teambesitzer Jorge Martinez bei HRC vorstellig wurde und über Baz' stattlicher Höhe von die 193 Zentimetern berichtete, winkten die HRC-Manager und die zuständigen Ingenieure ab. Sie hatten schon mit dem 188 cm grossen Hayden-Ersatz Leon Camier ihre liebe Mühe-
Martinez musste also beim Brünn-GP gegenüber Baz-Manager Eric Mahé den Vertrag für null und nichtig erklären.
Baz stand auf der Strasse.
Doch die Dorna will unbedingt einen Franzosen in der MotoGP-WM haben, wegen Eurosport France und wegen der Promotion für den Frankreich-GP in Le Mans.
Deshalb kam Baz mit Forward-Yamaha ins Gespräch, auch bei Pramac-Ducati (dort fahren aber Petrucci und Hernandez) und Avintia-Ducati wurde er vorstellig, wo neben Barbera bis heute noch ein Platz verfügbar ist.
Diesen beansprucht in diesem Jahr der Franzose Mike di Meglio, der 125-ccm-Weltmeister von 2008.
Während es am vergangenen Wochenende so aussah, als würde Loris Baz (21) als Bradl-Teamkollege bei Forward landen, hat sich jetzt das Blatt gewendet. Baz ist bei Forward momentan aus dem Rennen. Denn die italienischen Sponsoren wollen Alex De Angelis, auch wenn der 31-jährige San Marineser seinen Zenit längst überschritten hat.
«Und Mike di Meglio würde einen grossen Sponsor mitbringen», verriet Forward-Yamaha-Teambesitzer Giovanni Cuzari, der am Sonntag in Aragón mit Platz 2 durch Aleix Espargaró den bisher grössten Erfolg seines Rennstalls feierte. «Es wird eine schwierige Entscheidung», liess Cuzari gegenüber SPEEDWEEK.com durchblicken.
Übrigens: Im Kawasaki-Superbike-Team berichtet man auch von den Vorteilen der 193-cm-Körpergrösse von Loris Baz. Er sei stärker und weniger verletzungsgefährdet bei Stürzen durch die grösseren Knochen, heisst es dort. Ausserdem habe er im Nassen beim Fahren mehr Sicherheit, weil er mit den Ellbogen und den Knien früher am Asphalt streifen als die üblichen Jockeys, ausserdem könne er beim Fahren durch Gewichtsververlagerung die Gewichtsverteilung am Bike nachhaltiger beeinflussen.
Der grosse Nachteil: Der Körperbau von Baz hat aerodynamische Nachteile; er kann sich nicht so einwandfrei hinter der Verkleidung verstecken, ausserdem verbraucht sein Bike wegen seines Gewichts von 79 kg mehr Sprit.