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Davide Brivio: Was Rossi mit Suzuki verbindet

Von Nereo Balanzin
Davide Brivio

Davide Brivio

In Valencia stellt sich Suzuki erstmals im direkten Vergleich der MotoGP-Konkurrenz. Testfahrer Randy de Puniet erzielte am ersten Trainingstag Platz 19 mit 1,5 sec Rückstand.

Davide Brivio ist bekannt dafür, dass er Valentino Rossi vom Wechsel von Erfolgsgarant Honda zur deprimierten Yamaha-Truppe überzeugte. Das geheime Meeting fand nachts im Schutz der Dunkelheit unter dem Zelt der Clinica Mobile im Sommer 2003 statt. Derzeit nimmt sich der norditalienische Teammanager jedoch einer völlig anderen Herausforderung an: der Rückkehr von Suzuki in die MotoGP-Klasse.

Seiner Ansicht nach hat diese Herausforderung ein bisschen – nur ein kleines bisschen – mit dem Abenteuer, das in besagter Nacht vor elf Jahren begann, zu tun. «Zu dieser Zeit war Valentino der unumstrittene Star, der die Yamaha-Techniker zwang, einen Weg aus der Misere zu finden oder die Suppe auszulöffeln. Unsere Situation 2015 weist ein paar Parallelen dazu auf. Maverick Viñales und Aleix Espargaró sind großartig, eine vielversprechende Paarung. Ein Mix aus Talent und Erfahrung, der unserer technischen Abteilung einen klaren Anhaltspunkt gibt und ein hohes Level fordert.»

«Um ehrlich zu sein, beginnt die wirkliche Arbeit am Montag bei den ersten Testfahrten. Dieses Wochenende soll eher ein Geschenk für uns und Randy de Puniet sein, nachdem wir ein Jahr voll intensiver Arbeit hinter uns haben. Natürlich stellen wir so auch fest, wo wir im Vergleich zu den anderen stehen. Wir machen uns Notizen, wenn man es so nennen kann.»

Dieses Unternehmen wird nicht einfach und Davide weiß das. «Ducati ist der Beweis dafür, wie schwer das Leben in dieser Klasse sein kann. Wir wissen, dass es einige Zeit brauchen wird, um die Lücke zu schließen. Trotzdem wissen wir, dass genau das unsere Aufgabe ist. Uns ist bewusst, dass wir mit der Zeit die Besten herausfordern müssen.»

Die beiden Fahrer, die Suzuki dafür auswählte, geben ein interessantes und schlagkräftiges Paar ab. Maverick Viñales, der Moto3-Weltmeister von 2013, gewann in seinem Rookie-Jahr in der Moto2-Klasse bereits vier Rennen – drei in den letzten vier Läufen. Derzeit liegt er auf Platz 3 der WM-Tabelle und kann Mika Kallio noch den zweiten Rang streitig machen. Ohne Zweifel wäre der Spanier 2015 der Moto2-Titelfavorit gewesen. Doch das MotoGP-Angebot von Suzuki war zu verlockend.

«Ich kann nicht sagen, warum sich Maverick für den MotoGP-Aufstieg nach nur einem Moto2-Jahr entschieden hat», versichert Brivio. «Vielleicht war die MotoGP-Klasse bereits sein Ziel und er interessiert sich nicht so sehr für den Titel in der mittleren Klasse. Wir vermuten, dass er den Hauptpreis abräumen will. Er ist für uns eine wahre Herausforderung, denn wir wollen ihm das Bike geben, dass er will und verdient. Das ist wichtig, wenn wir ihn nicht nur für zwei Jahre halten wollen, sondern für eine langjährige Zusammenarbeit.»

Sein Teamkollege wird Aleix Espargaró sein, der diesjährige Sieger der Open-Klasse. «Er ist schnell, mit 25 Jahren noch immer jung und bereits sehr erfahren. Er ist unser Mann für die Entwicklung der Maschine. Unser Ziel ist es, das Bike und die Fahrer gemeinsam weiterzubringen. Schritt für Schritt.»

Nach drei Jahren Abwesenheit ist Suzuki die große Unbekannte. «Ja. Das Werk weiß sehr gut, wie man ein Siegerbike entwickelt. Doch drei Jahre Abwesenheit bedeuten auch, dass wir einiges verpasst haben, das wir wieder aufholen müssen. Wir blicken auf eine großartige Geschichte zurück, doch dieses Abenteuer starten wir, was die Organisation betrifft, aus dem Nichts. Es wird ein faszinierendes Abenteuer.»

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