Cal Crutchlow: «Neue Vorschriften nicht befolgt»
Cal Crutchlow
Cal Crutchlow wunderte sich am Freitag nach dem sechsten Platz im MotoGP-Training über seine Rivalen.
Bei den Fahrermeetings am Donnerstag wurden neue Massnahmen für die Trainings erörtert. Aber keine beforlgt sie, ärgert er sich.
«Es wurden die Vorschriften geändert», schilderte Crutchlow. «Wenn ein Fahrer in der letzten Kurve oder sonstwo rumsteht und auf einen Gegner wartet, den er verfolgen kann, wenn er dann ein Vorteil in der Rundenzeit erreicht, kann er von der Race Direction bestraft werden.»
Dann grinste Cal: «Ich kann es nicht mehr erwarten, bei der Race Control vorstellig zu werden, denn ich habe am Freitag schon vier Fahrer ausfindig gemacht... Sie haben von einem Windschatten profitiert, also gebührt ihnen eine Strafe. Ich weiss nicht, ob diese Fahrer die Ausführungen der Funktionäre am Donnerstag nicht verstanden haben. Das halte ich für unwahrscheinlich, denn die Regeln sind recht klar, alle sprechen Englisch. Schon bei Halbzeit der ersten Session habe ich Jungs gesehen, die genau das gemacht haben, was ihnen am Donnerstagabend ausdrücklich untersagt wurde. Es ist eine Sicherheitsfrage. Verstehen wir uns nicht falsch: Wenn du einem Fahrer im Windschatten folgst und deine Zeit verbesserst, das ist Racing. Manchmal passiert es einfach, dass du auf der Piste einen Gegner antriffst... Aber was die Funktionäre nicht wollen: Dass du spazieren fährst und plötzlich an einer gefährlichen Stelle auf die Ideallinie einschwenkst.»
«Wir haben es in Sepang gesehen, dort war es ein Desaster für die Fahrer, besonders in der Moto3-Klasse», gibt Crutchlow zu bedenken. «Race Director Mike Webb hat recht, wenn er solche Aktionen untersagen will, denn eines Tages wird es zu einer schlimmen Verletzung kommen. Ich wiederhole: Das Verfolgen eines Gegners ist kein Problem. Das wird sich nie vermeiden lassen. Aber das Ausharren auf einer Geraden, das Warten in der vorletzten oder letzten Kurve und das pausenlose Zurückschauen, sollte bestraft werden. Und es wird ab sofort auch bestraft. Am Freitag hätte es die ersten Strafen geben sollen. In der Moto3 habe ich am ersten Tag hier keine einzige langsamer Runde von irgendeinem Fahrer gesehen. Sie sind in der jeder Runde schnell gefahren, sogar beim Reinfahren in die Box waren sie schnell. Das ist gut so.»
Und wie sehen die Strafen aus? Crutchlow: «Sie werden individuell festgelegt.»
Das heisst: Je nach der Schwere des Vergehens.
Es können also Geldstrafen ausgesprochen werden, es könnten Penalty Points verteilt werden, es können schnelle Rundenzeiten gestrichen werden oder Rückversetzungen im Quali vorgenommen werden, sogar eine Verbannung in die letzte Reihe oder ein Rennstart aus der Boxengasse kann ausgesprochen werden. «Es wird jeder Fall einzeln beurteilt», erklärte ein IRTA-Funktionär.
Übrigens: Drei Fahrer sind bei den Fahrerbesprechungen nicht erschienen. Sie werden mit je 150 Euro zur Kasse gebeten.