Cal Crutchlow über Honda: «Habe mich angeschissen»
Cal Crutchlow nimmt die Honda gerne hart ran
Als Achter büßte Cal Crutchlow am ersten von drei Testtagen in Valencia 0,872 sec auf die Bestzeit von Jorge Lorenzo (Yamaha) ein. Er war damit bei seinem Debüt auf der LCR Honda nur 0,4 sec langsamer als Stefan Bradl mit dem gleichen Motorrad am Samstag im Qualifying.
Wie war dein erster Tag auf der Honda?
Genüsslich aber auch harte Arbeit. Ich muss alles lernen, wie das Motorrad reagiert, die Elektronik, der Motor. Das ist komplett anders als das, was ich gewohnt bin. Das Team arbeitet großartig, wir hatten viel zu erledigen. Vor allem mit der Elektronik und der Leistungsentfaltung, um diese meinem Fahrstil anzupassen. Wir haben Fortschritte erzielt und ich fuhr meine schnellste Runde mit einem 27 Runden alten Hinterreifen, das stimmt mich zufrieden. Aus neuen Reifen kann ich noch keinen Vorteil ziehen, mit ihnen war ich genau gleich schnell, wie mit einem gebrauchten. Daran müssen wir arbeiten.
Was hat dich an der Honda am meisten beeindruckt?
Das Motorrad lenkt unglaublich gut ein. Man kann tief in die Kurven hineinbremsen und man kriegt die Kurve trotzdem. Dafür muss ich viel mehr auf den Hinterrad-Grip achten als bei meinen bisherigen Motorrädern. Man muss ihn regelrecht suchen.
Kommt das Motorrad deinem Fahrstil entgegen?
Ich kann mich viel auf der Maschine bewegen und sie hart rannehmen, sie sehr aggressiv fahren. Das Motorrad braucht das sogar. Schau dir an, wie Márquez es fährt: wie ein Tier. Das kommt mir sehr entgegen. Ich kann das Motorrad in den Händen gut spüren, es besteht eine enge Verbindung. Ich kann das Motorrad über die Hände verstehen.
Ich muss meinen Stil etwas anpassen. Ich glaube aber, dass der Stil, den ich mir dieses Jahr angeeignet habe, sich auch auf der Honda auszahlen wird.
Kannst du deinen ersten Eindruck auf der Honda mit deinem ersten Eindruck damals auf der Yamaha vergleichen?
Auf der Yamaha war das mein erster MotoGP-Test und ich habe mich angeschissen. Heute war es gleich, mein erster Tag auf der Honda und ich habe mich wieder angeschissen.
Mit Christophe «Beefy» Bourguignon hast du einen neuen Crew-Chief.
Ein wirklich komische Gefühl, mit Daniele habe ich vier Jahre zusammengearbeitet. Mit Beefy ist es anders, ich muss erst verstehen wie er arbeitet. Ich habe auch etwas Angst, dass mich der bullige Beefy umrennt und ich zu Boden gehe... Er stellt die richtigen Fragen, ich habe aber keine Antworten. Im Moment habe ich null Plan. Aber sicher werden sie anhand der Daten bald sehen wie ich fahre. Wir wissen, dass LCR Honda ein gutes Team ist. Sie haben gute Motorräder und wissen was sie tun.