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Crew-Chief Santi Hernandez: «Márquez will mehr Grip»

Von Oliver Feldtweg
Santi Hernandez mit Marc Márquez

Santi Hernandez mit Marc Márquez

Trotz der fabelhaften 1:58,8-min-Runde von Sepang verlangt Santi Hernandez von HRC Verbesserungen. Der Crew-Chief von Weltmeister Marc Márquez über die Schwachstellen der Honda RC213V.

Marc Márquez machte die Gegner beim Sepang-Test vor einer Woche mit einer 1:58,8-min-Runde sprachlos. Sein Repsol-Honda-Crew-Chief Santi Hernandez äusserte sich jetzt gegenüber Movistar-TV zum verlauf der bisherigen Wintertests.

Santi, hast du mit einer so fabelhaften Zeit von Marc gerechnet?

Es war eine unglaubliche schnelle Runde, aber es waren auch die Verhältnisse perfekt. Wir sahen, wie Lorenzo, Rossi und Dani ihre Zeiten verbesserten und schneller fuhren als 2014 und je zuvor.
Marc nützte dann die Situation perfekt aus. Und natürlich half ihm auch die Arbeit, die wir an den zwei vorangegangenen Tagen verrichtet hatten. Wir haben mit einer hohen 1:59er-Zeit gerechnet, wie sie Lorenzo am Tag zuvor hingekriegt hatte. Aber wir haben nicht an 1:58 gedacht. Das war erstaunlich.

Wie wichtig ist es, gleich beim ersten Test zu dominieren?

Wir sagen immer das Gleiche. Wenn man der Schnellste ist, muss es nicht unbedingt ein positiver Test sein. Wir haben zum Beispiel erlebt, wie Ducati mit extraweichen Reifen sehr schnell war. Das heisst aber nicht, dass sie in jedem Rennen vorne dabei sein werden.
Doch wenn du Bestzeit hast, gibt dir das ein gutes Gefühl. Es bedeutet, dass dir das Motorrad erlaubt, zu pushen und starke Zeiten hinzulegen. Aber wichtiger ist bei so einem Drei-Tage-Test in der Vorsaison, dass du viel probierst und verstehst, in welche Richtung du beim Set-up beim nächsten Test und dann während der WM-Saison marschieren willst.

Wie ist die Situation mit gebrauchten Reifen und bei der Rennsimulation?

Wir hatten ein gutes Gefühl. Nach Valencia hatten wir noch ein paar Probleme, die uns Sorgen machten. Für Sepang bekamen wir dann zwei unterschiedliche 2015-Bikes, mit einem waren die Probleme von Vlencia verschwunden. Aber wir müssen für den zweiten Sepang-Test noch ein paar Details verbessern. Für die HRC-Ingenieure ist wichtig, dass Marc die richtige Richtung vorgibt. Wir wissen, dass wir uns steigern müssen.
Wir liessen Marc die Rennsimulation auch zu einer Tageszeit fahren, an der normal das Rennen stattfindet. So konnten wir auch seine Fitness checken. Er wollte prüfen, wie er gut er konditionell vorbereitet ist.

Was sind die Stärken und Schwächen der neuen RC213V?

Wie letztes Jahr ist die grösste Stärke das Bremsverhalten, besonders beim Einbiegen in die Kurven, aber wir müssen mit Kurvenspeed finden, auch beim Rausfahren müssen wir besser werden, wir brauchen mehr Grip. Hinten haben wir mehr Mühe mit dem Grip, besonders in schnellen Kurven. Da sind die Yamaha besser, das haben wir in Sepang schon 3014 gesehen. Aber Honda leistet gute Arbeit. Beim nächsten Test werden wir Komponenten haben, die uns weiterbringen.

Marc hat auch beim Motor Verbesserungen gefordert. Was will er da genau von HRC?

Die Motorenkonfiguration ist etwas anders als 2014, besonders bei der Kraftentfaltung. Der Motor ist aggressiver, das führt zu Gripproblemen in den schnellen Kurven. Aber wir machen uns keine grossen Sorgen. Es funktioniert alles gut, und wir haben noch drei Testtage in Sepang und drei in Doha, um bestens vorbereitet zum ersten Rennen antreten zu können.

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