Marco Melandri (Aprilia): Abo für den letzten Platz
Marco Melandri ist hoffnungslos
Letzter im ersten Sepang-Test Anfang Februar, Letzter am gestrigen Montag und auch Letzter in dem Moment, wenn ich diesen Bericht schreibe. Marco Melandri sitzt wie ein Häufchen Elend in der Aprilia-Box, als ihm SPEEDWEEK.com einen Besuch abstattet.
Das Interesse am ehemaligen 250er-Weltmeister ist gering, die italienischen Journalisten stürzen sich lieber auf Rossi, Dovizioso und Iannone, ein langsamer Melandri lässt sich nicht verkaufen.
4,774 sec verlor Melandri im ersten Sepang-Test, am ersten Tag des zweiten Tests waren es «nur» noch 3,586 sec. In diesen Minuten liegt der 32-Jährige aus Ravenna über 5 sec hinten und ist erneut Schlusslicht.
«Wir probieren viele Sachen, einige funktionieren, andere nicht», begann Melandri seine Ausführungen etwas kryptisch. «Ich versuche verschiedene Motorräder mit anderer Gewichtsverteilung, um zu verstehen, was besser für mich ist – wir haben es noch nicht herausgefunden.»
«Mit dem neuen Motor-Mapping ist die Kraftentfaltung besser», hielt der Italiener fest. «Aber ich glaube nicht, dass mein größtes Problem der Motor ist. Mein Problem ist das Chassis und daraus resultierend fehlendes Vertrauen. Ich kann die Reifen auf der Strecke nicht fühlen. Wenn ich in die Kurve einlenke, mangelt es mir an Vertrauen – ich fahre das Motorrad nicht. Für mich fühlt es sich so an, als gäbe es zwischen Reifen und Strecke nicht genügend Kontakt.»
Nicht mal eine Basis
Kannst du den Aprilia-Ingenieuren erklären, was sie zu ändern haben, damit sich dein Gefühl verbessert? Oder kannst du ihnen lediglich das Problem schildern und darauf hoffen, dass sie eine Lösung finden? «Wir sind soweit von einer vernünftigen Basis entfernt, dass ich keine Ahnung habe, was ich brauche», fasste Melandri zusammen. «Es ist seltsam, ich habe dauernd ein anderes Gefühl. Und ich habe Probleme, die ich nie zuvor hatte. Dass sich das Motorrad nicht gescheit einlenken lässt, das hatte ich noch nie.»
Wie sieht dein Lösungsansatz aus, probierst du gravierende Set-up-Änderungen? «Genau. Mit einer besseren Abstimmung versuche ich Vertrauen zu schöpfen. Eine andere Sache ist mein Fahrstil, der nicht gut ist. Das Motorrad macht aber auch nicht, was ich gerne hätte – egal bei was. Alles ist sehr kritisch für mich. Solange ich kein Vertrauen fasse, kann ich nicht fahren. Mit kleinen Schritten versuche ich mehr Vertrauen zu gewinnen, wenn ich das habe, kann ich hoffentlich einen großen Schritt machen.»
«Als ich letztes Jahr mit dem Superbike Probleme hatte, wusste ich ganz genau, was ich brauche», verdeutlicht der Aprilia-Werksfahrer. «Jetzt habe ich keine Ahnung.»
Testzeiten in Sepang, Dienstag 24. Februar, 14.30 Uhr Ortszeit
1. Marc Márquez (E), Honda, 1:59,844 min
2. Jorge Lorenzo (E), Yamaha, 1:59,902
3. Andrea Dovizioso (I), Ducati, 2:00,250
4. Dani Pedrosa (E), Honda, 2:00,275
5. Valentino Rossi (I), Yamaha 2:00,308
6. Aleix Espargaró (E), Suzuki, 2:00,409
7. Andrea Iannone (I), Ducati, 2:00,426
8. Cal Crutchlow (GB), Honda, 2:00,509
9. Pol Espargaró (E), Yamaha), 2:00,689
10. Danilo Petrucci (I), Ducati, 2:00,713
11. Maverick Vinales (E), Suzuki, 2:00,731
12. Scott Redding (GB), Honda, 2:00,819
13. Bradley Smith (GB), Yamaha, 2:00,831
14. Héctor Barbera (E), Ducati, 2:00,847
15. Yonny Hernandez (COL), Ducati, 2:01,012
16. Stefan Bradl (D), Yamaha, 2:01,131
17. Nicky Hayden (USA), Honda, 2:01,633
18. Michele Pirro (I), Ducati, 2:01,897
19. Karel Abraham (CZ), Honda, 2:01,945
20. Alvaró Bautista (E), Aprilia, 2:02,225
21. Eugene Laverty (IRL), Honda, 2:02,350
22. Loris Baz (F), Yamaha, 2:02,426
23. Mike di Meglio (F), Ducati, 2:02,653
24. Jack Miller (AUS), Honda, 2:02,863
25. Katsuyuki Nakasuga (J), Yamaha, 2:03,923
26. Alex De Angelis (RSM), ART, 2:04,422
27. Marco Melandri (I), Aprilia, 2:04,999