Michelin: Werden Reifen zu allen Maschinen passen?
Beim jüngsten Test auf dem Losail Circuit in Katar am vergangenen Dienstag testeten nur Michele Pirro (Ducati) und Hiroshi Aoyama (Honda) für die Franzosen.
Doch Michelin hatte in Katar wenig Glück. Durch den starken Regen vom Montag war die Piste am Dienstag stark mit Sand verdreckt, der Grip liess arg zu wünschen übrig. Und zwei Fahrer reichten einfach nicht aus, um den Zustand der Piste zu verbessern.
Michelin-Projektleiter Piero Taramasso sprach im Interview mit SPEEDWEEK.com über den Stand der Dinge.
Beim Katar-Test dürfte Michelin nicht viel schlauer geworden sein?
Ja, das ist schade, ganz sicher. Für uns wäre es sehr wichtig gewesen, Daten über den Losail Circuit zu sammeln. Jetzt kommen wir in einem Jahr zurück – und haben dann gleich das Rennen dort.
Hat Michelin für den Katar-Test neue Entwicklungen mitgebracht?
Wir haben mit den Reifen begonnen, die wir Ende Februar in Sepang ausprobiert haben. Wir sind die Anweisungen der Fahrer gefolgt. Wir haben viel an den Hinterreifen gearbeitet, in erster Linie an den Mischungen, dann haben wir drei neue Konstruktionen nach Doha gebracht.
Es gab zwischen Sepang und Doha nicht viel Zeit. Aber wir sind eine Firma, die rasch auf neue Erfordernisse reagiert. Manchmal zu schnell, dann bringen wir zu viele Neuheiten mit...
Welche Marschrichtung haben die Fahrer nach dem grossen Sepang-Test vorgegeben?
Dort war es unser vorrangiges Ziel das Profil und die Form der Reifen zu definieren. Wir haben zwei Vorderreifen nach Malaysia gebracht, einer war eher rund, der andere hatte eine schärfere Form. Die Fahrer entschieden sich einstimmig für die rundere Variante. Er benimmt sich vielleicht nicht so handlich, bietet aber beim Bremsen Vorteile. Also entwickeln wir jetzt die rundere Version weiter.
Beim Hinterreifen wurde uns gesagt, der Grip sei bereits zu viel. Das hört sich seltsam an, aber das sind die Aussagen der Fahrer.
Welche Arbeit steht also jetzt an?
Wir müssen die Probleme lösen, also eine richtige Balance zwischen Vorder- und Hinterreifen finden.
Wir haben einen Zeitplan und liegen genau in unserer Planung.
Sie haben das Ziel, einen Reifen zu entwickeln, der zu jedem der fünf Fabrikate in der MotoGP-Klasse passt. Werden Sie dieses Ziel verwirklichen können?
Es ist zu früh, das zu sagen, da wir erst einmal alle Fabrikate gleichzeitig auf der Piste hatten. Das war am vierten Tag beim Sepang-2-Test Ende Februar.
Aber es gibt Hinweise, die uns zuversichtlich stimmen.
Pirro von Ducati und Aoyama von Honda haben in Katar dasselbe Profil bevorzugt.
Die grosse Herausforderung besteht darin, Reifen zu entwickeln, die sich dann auf vier oder fünf unterschiedlichen Rennstrecken bewähren. Das wird der Schlüssel zum Erfolg sein.