MotoGP: Bittere Pille für Stefan Bradl

Cal Crutchlow: «Ich kenne die Tricks von Ducati»

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow vor dem Qualifying in Katar

Cal Crutchlow vor dem Qualifying in Katar

Cal Crutchlow hat sich nach Platz 2 am Freitag gestern das Quali versiebt – Sturz und Startplatz 12. «Aber ich werde in der ersten Runde richtig loshämmern», sagt er.

Cal Crutchlow kam beim Crash im Qualifying 2 ungeschoren davon. «Es war ein blödsinniger Fehler», seufzte er. «Ich bin zu schnell in diese Kurve reingefahren und hatte dann zu viel Schräglage, so bin ich weggerutscht. Meine idealen Sektorzeiten hätten uns in die erste Startreihe gebracht. Aber ich bin diese Runde nicht zu Ende gefahren, die anderen Jungs haben bessere Arbeit abgeliefert. Ich bin jetzt Zwölfter und habe nichts mehr zu verlieren...»

«Ich hätte ausserdem einen anderen Vorderreifen nehmen sollen, wenn ich ehrlich bin», meinte Cal. «Das war der Ursprung des Problems... Wir hatten zu viele Probleme mit dem 33er-Typ, das ist der weichere. Ich hätte meinem Instinkt vertrauen und den härteren Vorderreifen nehmen sollen. Mit dem weichen war ich schon in der ersten Quali-Runde am Limit, ich spürte vorne zuviel 'bouncing'. In der zweiten Runde wäre gar keine Steigerung mehr möglich gewesen. Ich habe in der ersten Runde viel riskiert. Ich hätte einfach langsamer in diese Kurve reinfahren sollen. So einfach ist das. Das Risiko hat sich nicht bezahlt gemacht... Ich hatte schon in der Kurve vorher Probleme. Der Reifen hat überhitzt.»

«Mein Team hat ganz andere Erwartungen fürs Rennen als ich persönlich. Sie wollen in erster Linie, dass ich ins Ziel komme, übertrieben ausgedrückt. Meine Erwartungen sind höher. Ich stehe nach meinem Fehler wie ein kompletter Idiot da und will ihn im Rennen ausmerzen. Ich werde in der ersten Runde meinem Instinkt nachgeben und richtig loshämmern. Aber ich werde in den ersten Runden von zehn Gegnern umzingelt sein, das ist eine ganze andere Situation als im freien Training und im Qualifying. Ich bin ein Racer und will im Rennen so schnell fahren wie möglich. Doch wir müssen noch ein paar Zehntel finden von der Rennmitte bis zum Rennende. Marc wird von der Rennpace her schneller sein als alle andern, daran besteht kein Zweifel. Auch Dani hat seine Pace in den letzten zwei Trainings klar gesteigert. Zu Beginn des Wochenendes lag er da noch in Sichtweite von mir, jetzt nicht mehr. Nach dem Freitag und Platz 2 war ich zuversichtlich, im Rennen ein relativ gutes Ergebnis rausfahren zu können. Aber jetzt wird es sehr, sehr schwierig. Wenn sich nach dem Start fünf oder sechs Fahrer vorne absetzen, werde ich sie nicht mehr einholen können... Wenn eine Gruppe wegfährt, bin ich in Schwierigkeiten. Wenn nur ein oder zwei Fahrer davonstürmen, ist einiges möglich. Wir müssen in den ersten Runden ein paar Aktionen starten... Und noch wichtiger ist, dass ich im Startgetümmel keine weitere Position verliere.»

Lorenzo fährt als Sechster los, Rossi als Achter. Vielleicht kann sich Crutchlow bei diesen Yamaha-Stars anhängen?

«Naja, erstens stehen sie eine oder zwei Reihen vor mir. Und wenn sie in der ersten Kurve drei Gegner überholen und ich keinen, sind sie auf den Plätzen 3 und 5 und ich immer noch auf Platz 12... Es ist eine schwierige Situation. Die Nerven werden beim ersten Rennen bei allen Fahrern eine grosse Rolle spielen. Hoffentlich spielt sich in der ersten Kurve irgendetwas ab, dass alle weit rausgetragen werden und ich profitieren kann... (Er lacht). Es wird sicher ein Chaos geben, da bin ich sicher. Das ist hier jedes Jahr so. Wir werden sehen, was passiert.»

Was sagt Cal Crutchlow zu Ducati? «Sie haben einen grossartigen Job abgeliefert. Wir wussten, dass Andrea Dovizioso in diesem Jahr immer stark sein wird. Keiner hat mir geglaubt, als ich beim zweiten Sepang-Test gesagt habe, sie nützen nicht die maximale Drehzahl, sie halten noch etwas in der Hosentasche zurück... Diese Power nützen sie erst, wenn sie wirklich gebraucht wird. Ich kenne ihre Arbeitsweise, ich war letztes Jahr dort. Deshalb war ich nicht so dumm, auf ihre Tricks reinzufallen. Marc Márquez darf man nie abschreiben. Das darf man nie. Aber für mich war Dovi schon nach dem Freitag-Training der Mann für die Pole.»

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