Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Texas-GP auf Eurosport 2: Merkwürdige Sendeplanung

Kolumne von Günther Wiesinger
MotoGP-Start in Texas: Die Quoten bei Eurosport rasselten in den Keller

MotoGP-Start in Texas: Die Quoten bei Eurosport rasselten in den Keller

Die Zuschauerquoten vom MotoGP-Rennen in Texas können nur geschätzt werden. Warum die Rennen nicht im Free-TV gezeigt wurden, ist für Experten schwer verständlich.

Es bietet sich kein anderes Bild als in Grossbritannien, Italien und Spanien: Nach dem Wechsel vom Free-TV zum Pay-TV brechen die Quoten von den MotoGP-Rennen ein.

Die Einschaltquoten von Eurosport 2 werden durch das Marktforschungsinstitut GfK in Nürnberg nicht erfasst. Es kursieren Zahlen von 60.000 Zuschauern für das MotoGP-Rennen vom Circuit of the Americas (COTA) in Austin/Texas, aber sie können nicht überprüft werden. Auch wenn diese Zahl für Experten durchaus realistisch klingt, so bleibt das Forschen nach der Wahrheit in diesem Fall ein Stochern im Nebel. Das Moto2-Rennen sollen 40.000 Fans gesehen haben, das Moto3-Rennen im Schnitt 30.000.

Fakt ist, dass sich die meisten Fans weiter gegen Pay-TV sträuben. Die trostlosen Erfahrungen in Österreich mit AustriaSat (trotz Eurosport-2-Paket blieben Bildschirme in Österreich beim Texas-GP finster, in Argentinien wird es auch so sein) und den technischen Unzulänglichkeiten des Eurosport-Players dürften den Umsatz nicht gerade ankurbeln.

Dass sich die Österreicher betrogen fühlen, ist absolut nachvollziehbar, Eurosport hat hier eine zugesicherte Leistung nicht erbracht – peinlich, unprofessionell, untragbar.

Und eine ernsthafte Entschuldigung hat bisher auch niemand gehört, oder?

Man darf sich auch fragen, warum die Eurosport-Programmplaner gleich beim zweiten und dritten Grand Prix auf den Pay-TV-Kanal Eurosport 2 umgestiegen sind. Dass sie bei den Live-Übertragungen der grosse Tennisturniere und von der Tour de France auf Eurosport mehr Zuschauer erwarten als mit MotoGP-Sport, ist klar.

Aber die Eurosport-Free-TV-Programmplanung vom letzten Sonntag liess keine Knaller-Quoten erwarten:

17.56 – 19.25 Uhr: ?Automobil Langstrecken-WM Silverstone (70.000 Zuschauer – 0,4 Prozent Marktanteil) lief bei Eurosport statt Moto3 auf Eurosport 2.
19.26 – 19.56 Uhr: Gewichtheben Europameisterschaft in Tbilisi (60.000 Zuschauer – 0,2 Prozent Marktanteil) ?wurde statt dem Moto2-Rennen gesendet.
20.57 – 22.26 Uhr: Pferdesport Saut Hermes in Paris (80.000 Zuschauer – 0,2 Prozent Marktanteil) wurde dem MotoGP Rennen vorgezogen.

Diese Programmierung wirkt merkwürdig, wenn man überlegt, dass die MotoGP-Übertragung im Free-TV zur besten Sendezeit am Sonntag vermutlich 400.000 bis 500.000 Zuschauer gebracht hätte.

Offenbar ist Eurosport vertraglich gewisse Sendeverpflichtungen eingegangen, sonst würde kein Programmplaner, der bei Sinnen ist, das Programm so gestalten.

Oder Eurosport will mit aller Gewalt die Kunden ins Pay-TV zwingen.
Aber: Solange sich die deutschen Asse von Öttl über Folger, Cortese, Schrötter und Bradl aus den Top-Ten fernhalten wie in Texas, werden die Quote selbst im Free-TV überschaubar bleiben.

Und im Free-TV wird die Kassa bei Eurosport erst klingeln, wenn mindestens ein Deutscher in der Königsklasse unter den Top-3 mitfährt.

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