Stefan Bradl (Rang 18): «Das Rennen ist wichtiger»
Stefan Bradl in Jerez
Stefan Bradl steigerte sich dritten freien MotoGP-Trainings auf dem Circuito de Jerez im letzten Rund auf 1:39,882 min, am Freitag war er im FP1 bereits 1:40,037 min gefahren.
Mit Platz 18 war Bradl hinter Barbera, Abraham und di Meglio viertbester Open-Class-Pilot, auf Barbera fehlten 0,3 Sekunden.
Das Athina-Forward-Team hatte durch Bradls Sturz in der Out-lap im FP1 am Freitag (Hinterradsensor kaputt, deshalb keine Traktionskontrolle) praktisch ein ganzes Training verloren.
Stefan, am Schluss hast du dich im FP3 noch verbessern können. Aber von der Platzierung her kannst du nicht zufrieden sein?
Wir sind mit dem harten Hinterreifen konstant gefahren. Wir haben für das FP3 viel am Set-up verändert, mit mehr Nachlauf und härterer Feder hinten; am Nachmittag werden wir auch noch einen anderen Lenkkopfwinkel probieren, weil wir am Scheitelpunkt der Kurve ?sehr viele Gripnachteile haben.
Dort schaukelt sich das Motorrad eh schon extrem auf, ich kann dann nicht sauber rausbeschleunigen.
Das FP3 war nicht so schlecht. Aber als wir am Schluss mit dem weichen Hinterreifen die Zeit verbessern wollten, haben wir deutlich mehr Chattering bekommen. Das hat sich gleich von Anfang an mit diesem Reifen angedeutet, wir konnten aber nicht mehr grossartig viel ändern, weil die Zeit nicht gereicht hat.
Aber ich fühle mich besser als am Freitag. Über mehrere Runden bin ich hohe 1:40er-Zeiten gefahren, die Konstanz ist mit dem harten Hinterreifen also gut. Das wird auch unser Rennreifen sein.
Das ist jetzt ganz positiv.
Aber leider ist mir heute mit dem weichen Hinterreifen keine wirklich schnelle Runde gelungen. Ich war nur zwei Zehntel schneller als gestern mit dem weichen.
Ihr habt einfach im zweiten Training durch den Sturz keine Fortschritte machen können. Das müsst ihr jetzt büssen?
?Ja, das FP2 fehlt uns komplett.
Natürlich ist mein Vertrauen momentan auch nicht so da, dass ich das Gas am Scheitelpunkt so aufziehen kann, wie ich das gewöhnt bin. Auch deshalb, weil gestern der Ausfall der Traktionskontrolle zum Sturz geführt hat.
Aber die Elektronik war schon im FP1 sehr kritisch. Wir haben da jetzt grosse Veränderungen vorgenommen, die sich gut ausgewirkt haben. Jetzt schaue ich, dass ich Schritt für Schritt wieder mehr Vertrauen dazu finde.
Die Traktionskontrolle funktioniert jetzt besser. Wir kommen dort hin, wo wir von Anfang an sein sollten.
Du siehst immer noch krank aus. Fühlst du dich geschwächt?
Nein, ich nehme zwar Antibiotika. Aber beim Fahren merke ich keinen Nachteil. Nur nach dem Fahren kommt halt viel Rotz raus.
Ich glaube nicht, dass die Erkältung im Rennen über die Distanz ein Problem sein wird.
Was ist im Qualifying 1 möglich? Ein Platz unter den Top-15?
Wir brauchen momentan keine grossen Prognosen abzugeben. Wir müssen zuerst schauen, dass wir unser Motorrad im FP4 weiter verbessern, das ist wichtig. Und im Qualifying müssen wir schauen, dass wir eine gute Runde rausquetschen.
Aber meine Erwartungen sind nicht allzu hoch, um ehrlich zu sein.
Es ist wichtig, dass wir über die Distanz für das Rennen am Sonntag besser dastehen. Das ist fast noch wichtiger.