Livio Suppo (HRC): «Daten analysieren, Problem lösen»
Im Vergleich zu 2014, als Marc Márquez, Dani Pedrosa und Repsol-Honda die ersten zwölf Rennen dominierten, verlief die Saison 2015 bisher enttäuschend. Pedrosa absolvierte wegen seiner Unterarm-OP erst zwei Rennen und liegt auf WM-Rang 15, Márquez hat in der Gesamtwertung bereits 33 Punkte Rückstand auf Yamaha-Pilot Valentino Rossi.
HRC-Sportdirektor Livio Suppo analysierte nach dem Rennwochenende die Geschehnisse in Le Mans. Natürlich betonte er die positiven Seiten, doch er räumte ein, dass Honda schnell eine Lösung für die Probleme in Frankreich finden muss.
Wie sah die Strategie für das Rennen in Le Mans aus?
Marc war der Schnellste im Warm-up und hatte am Samstag die Pole gesichert, daher dachten wir, dass er gegen Jorge um den Sieg kämpfen würde. Leider veränderten die höheren Temperaturen während des Rennens alles zum Schlechteren. Er verlor das Gefühl für die Front. Doch wie immer machte er das Beste aus einer schwierigen Situation und wurde nach einem großartigen Kampf gegen Iannone Vierter. Für Dani gab es keine Strategie, denn das Hauptziel war es, seine körperliche Verfassung nach der Operation zu testen. Abgesehen von seinem Sturz konnte er das Rennen danach mit einer konstanten Pace beenden. Sein Arm funktionierte also besser als erwartet.
Worin bestehen die positiven und negativen Punkte nach dem Rennen?
Positiv war auf jeden Fall die Tatsache, dass Danis Arm besser ist als erwartet. Es war auch positiv, dass Marc das Beste aus den schwierigen Rennen machte. Negativ war, dass sich der Temperaturunterschied so stark auf unsere Maschine ausgewirkt hat. Wir müssen die Daten analysieren, um herauszufinden, wie wir das Problem schnell lösen können.
Wie war dein Eindruck von diesem Rennen, als du es an der Boxenmauer verfolgt hast?
Es war sehr schwierig zu verstehen, warum Marc nicht dieselbe Pace wie im Warm-up hatte. Aber auch wir haben – wie wahrscheinlich alle – den Kampf zwischen ihm und Iannone genossen. Als Dani stürzte, tat mir das sehr leid, denn sein Ziel war es, seinen Arm über eine ganze Renndistanz zu testen. Es war großartig, dass er die Maschine aufhob und das Rennen bis zur Zielflagge fuhr. Das war ein guter Test.
Was war abseits der offiziellen Statements noch wichtig?
In Le Mans besuchte uns Kumamon, das Maskottchen der Kumamoto Prefecture in Japan. Wir hatten eine gute Zeit mit ihm. Er traf Marc und Dani nach dem Warm-up in der Box. Es war schade, dass wir seinen Besuch nicht mit einem guten Resultat feiern konnten.