Valentino Rossi (1.): «Vorrangiges Ziel ist der Sieg»
Valentino Rossi nach der Pole im Parc Fermé
Zweite Pole seit Einführung des neuen Formats 2013, die erste seit Valencia 2014, diese Steigerung bei Valentino Rossi kommt zur richtigen Zeit.
Denn sein Vorsprung auf den Teamkollegen Lorenzo ist nach den vier Siegen des Spaniers von Jerez bis Barcelona auf einen Punkt geschrumpft. Nach dem Argentinien-GP lag Rossi noch bequeme 29 Punkte vor dem Mallorquiner.
«Wir haben uns gesteigert, schon in Barcelona war ein Fortschritt zu erkennen, denn seither arbeiten wir mit einem unterschiedlichen Setting», stellte Rossi zufrieden fest. «Nachher haben wir in Aragón getestet und einen guten Speed gefunden, ausserdem haben wir jetzt ein neues Chassis im Einsatz.
Rossi weiter: «Ich denke, die Pole spielt für meine Mentalität im Bezug auf den Kampf gegen Jorge keine grosse Rolle. Aber ich weiss, Jorge muss aus der dritten Reihe von der ersten Kurve weg vehement angreifen. Trotzdem gehe ich davon aus, dass Jorge im Rennen stark sein wird. Er ist im freien Training mit gebrauchten Reifen sehr schnell gefahren. Ich traue Jorge zu, dass er hier in Assen eine ähnliche Leistung vollbringt wie Marc Márquez in Mugello, der dort aus der fünften Reihe losfuhr und dann nach zwei Runden schon an der zweiten Position war.»
«Mein Vorteil war hier in Assen, dass ich hier schon am Donnerstag im FP1 und FP2 schnell und konkurrenzfähig war, das hat die Aufgabe für den Samstag erleichtert. Ich fühlte mich stark und mein Ziel für das Q2 war die erste Startreihe. Die Pole-Position war eigentlich nicht im Visier. Aber ich habe mich sehr wohl gefühlt. Und nach der Pole habe ich gesehen, wie begeistert die Fans waren.»
Rossi hat seine letzten drei MotoGP-Siege vom achten Startplatz aus errungen. Jetzt steht er auf dem ersten Startplatz.
Dürfen die Fans nach der 61 Pole-Position mit Rossis 111. GP-Sieg spekulieren?
«Normalerweise starte ich recht gut, unser Motorrad funktioniert beim Start üblicherweise hervorragend. Aber in Mugello habe ich den Start vermurkst. Ich habe dort die ganze Anstrengung der beiden Trainingstage gleich in den ersten Kurven vergeudet... Aber ich schätze, dass ich hier im Rennen konkurrenzfähig sein kann. Gleichzeitig müssen wir uns bewusst sein, dass es viele Fahrer mit guter Pace gibt. Die ersten zehn Fahrer liegen innerhalb von 0,4 Sekunden. Der Level ist sehr hoch. Das wird im Rennen nicht anders sein.»
Die Bestzeit sei genau zur richtigen Zeit gekommen, sagt Rossi. «Denn nach dem zweiten Saisonsieg in Argentinien bin ich nie mehr auf 100 Prozent meiner möglichen Performance gekommen», bedauert Valentino. «Aber gut ist, dass wir immer auf dem Podest gelandet sind. Ausserdem haben wir uns nachher wieder gesteigert, das war bereits in Barcelona zu erkennen. Hier in Assen mag ich die Piste, ausserdem passt die Yamaha sehr gut die Strecke. Seit wir in Barcelona die Balance geändert haben, geht es aufwärts. Wir sind jetzt auf zwei Strecken mit dieser Balance stark gewesen. Ich hoffe, dass sich dieses Setting auch auf den nächsten Pisten bewähren wird.»
«Mein grösstes Ziel ist natürlich, hier zu gewinnen», sagt Rossi. «Aber Marc und Jorge werden sehr gefährlich. Wenn es mit dem Sieg nicht klappt, möchte ich wenigstens die WM-Führung ausbauen...»