Stefan Bradl (20.): «Es war extrem schmerzhaft»
Stefan Bradl auf der Aprilia RS-GP
Auf dem Indianapolis Motor Speedway absolvierte Stefan Bradl sein erstes MotoGP-Rennen als Aprilia-Werksfahrer. 19 Runden vor Schluss lag der Bayer auf dem 17. Platz, doch dann fiel er auf Platz 20 hinter Alvaró Bautista und Eugene Laverty zurück. Aus gutem Grund.
SPEEDWEEK.com traf den Bayern mit einem großen Eisbeutel auf seiner rechten Hand, die er sich in Assen verletzt hatte, in der Aprilia-Box an. «Es war verdammt schmerzhaft. Die Hand hat extrem angefangen zu stechen. Ich konnte das gesamte Rennen nicht richtig attackieren. Das hatte ich schon vor dem Rennen befürchtet. Ich habe extrem viele Schmerzmittel genommen, aber die helfen auch nur begrenzt. Eigentlich muss ich froh sein, dass ich so über die volle Distanz gehen konnte. Ich hätte natürlich gerne gegen Alvaró gefightet und wollte den Abstand nicht so groß werden lassen, aber ich konnte am Ende nicht mehr attackieren.»
Die Schwächen der Aprilia RS-GP machten Bradl das Leben noch schwerer. «Es wurde auch immer schwieriger, das Motorrad zu fahren, denn das Turning ist der Schwachpunkt der Maschine. Ich musste viel mit anderen Körperteilen wie den Oberschenkeln kompensieren, damit ich die rechte Hand entlaste. Mir rutschte auch einige Male das Gas ab, speziell in den Rechtskurven habe ich gemerkt, dass mir etwas die Kontrolle über die rechte Hand fehlt.»
«Wenn die Gegner mich überholten, hatte ich keine Möglichkeit dagegenzuhalten. Ich musste vorsichtig sein. Mein Start war sehr gut, doch als die Reifen nachließen, wurde das Turning deutlich schwerer. Es hat viel Kraft gekostet. Heute war nicht mehr drin.»
Mit dem schnellen Wechsel zu Aprilia ist der 25-Jährige zufrieden. «Es war trotzdem wichtig, hier bereits mit diesem Projekt zu starten, denn so habe ich mehr Erfahrung für Brünn. Ich habe zwar keine Zeit, die Hand ausheilen zu lassen, aber ich denke, dass Brünn uns wieder einen Schritt vorwärts bringen könnte. Man hat gesehen, dass auch Alvaró hier keine Bäume ausgerissen hat, das heißt, dass dies wohl eine schwierige Strecke für Aprilia war.»