Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Karel Abraham hat Zukunftsangst: MotoGP, SBK, KTM?

Von Jiri Miksik
Karel Abraham ist weniger optimistisch, als er aussieht

Karel Abraham ist weniger optimistisch, als er aussieht

Nach elf Jahren in der Motorrad-Weltmeisterschaft kommt Karel Abraham zum ersten Mal zu seinem Heimrennen in Brünn und weiß nicht, in welchem Team und ob er nächstes Jahr noch Rennen fahren wird.

«Das ist eine sehr schwierige Zeit. Natürlich auch wegen meiner Ergebnisse, die sind sehr schlecht», sagte der einzige tschechische MotoGP-Pilot Karel Abraham gegenüber der Tageszeitung iDnes.

Es geht um seine sportliche Zukunft.

Seit dem 14. September 2014, seit fast einem Jahr, hat Abraham keinen WM-Punkt geholt, damals gewann er die Open-Class in Misano. Wegen der Operation an seinem linken Bein ist er seit Mugello Ende Mai kein Rennen gefahren, damals wurde er 17. Es gibt Spekulationen, dass der 25-Jährige nächstes Jahr entweder in die Superbike-WM wechselt oder KTM-Testfahrer wird. Die Österreicher steigen 2017 in die MotoGP-Klasse ein und brauchen einen schnellen Entwicklungspiloten.

«Superbike ist Blödsinn, ich weiß nicht, wo dieses Gerücht herkommt», behauptet Abraham. «In Assen hat mich jemand gefragt was ich vorhabe, wenn ich nicht in der MotoGP-WM bleiben kann. Meine Antwort war, dass ich sicher nicht in die Moto2-Klasse zurückgehe. Viele andere Möglichkeiten als die Superbike-WM gibt es nicht.»

«Das mit KTM ist nicht bestätigt, aber wir haben uns getroffen und die Möglichkeit der Zusammenarbeit ist da», gibt Abraham zu. «Wir tun alles, dass ich auch 2016 MotoGP fahre. Selbst wenn ich mich mit KTM einige, möchte ich weiterhin Rennen fahren. Es ist schwierig aus MotoGP auszusteigen und später zurückzukommen. Ich will nächstes Jahr unbedingt Rennen fahren, weil die Ausgangsposition mit der Einheits-ECU für alle gleich sein wird, das wäre eine Bombe.»

«Ich will sicher nicht meine Rennkariere beenden», hebt Abraham hervor. «Ich bin derzeit nur unglücklich. Ich dachte während meiner Karriere schon ans Aufhören, das war, als ich 125er und 250er fuhr. Wenn du frustriert bist und keine guten Ergebnisse einfährst, dann vergeht dir die Lust. Ich bin voll motiviert und glaube, dass nächstes Jahr wieder alles passt. Mein Team und ich sind in der Lage, das beste Open-Bike zu sellen. Auch wenn das nach meiner Verletzung nicht einfach wird – ich erwarte keine Wunder.»

Dann lässt er seine Gedanken schweifen: «Ich möchte mal das gleiche Motorrad wie Cal Crutchlow fahren, das ist den Werksmaschinen sehr ähnlich. Ich möchte nur probieren, welche Ergebnisse ich mit diesem Bike schaffe. Es ist noch nicht so lange her, da habe ich mit Crutchlow gekämpft – jetzt fährt er ums Podest.»

Karel Abraham hat mit Crutchlow 2011 um den Titel «Rookie des Jahres» gekämpft und erst im Finale in Valencia verloren. «Ich bin nicht enttäuscht, das macht mich nur verrückt», sagt er. «Ich fuhr mit ihm auf einem Level, theoretisch hatte er schon damals das bessere Motorrad. Er hat dann aber einen Weg gefunden, auf dem er mehrere Chancen erhielt, während es für mich bergab ging. Aber so ist das halt im Leben.»

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