Kein Motorrad: Wie Casey Stoner Ducati trotzdem hilft
Casey Stoner (li.) mit Andrea Iannone
Casey Stoner wird erst wieder Anfang März in Katar auf die Ducati steigen, auf Phillip Island liegt die Arbeit diesen Mittwoch bis Freitag in den Händen der Werksfahrer Andrea Dovizioso und Andrea Iannone.
SPEEDWEEK.com setzte sich mit Ducatis Sportdirektor Paolo Ciabatti zusammen und sprach über den schnellen Australier.
War es ein Fehler von Honda, dass sie Casey Stoner gehen ließen und er jetzt für euch arbeitet?
Über die Entscheidungen anderer Firmen gebe ich keinen Kommentar ab, ich kann nur für Ducati sprechen.
Wir sahen eine Möglichkeit und haben dafür gesorgt, dass sie Wirklichkeit wird. Casey bedeutet Ducati sehr viel, er wurde 2007 Weltmeister für uns. Er gewann 25 Grands Prix für Ducati und holte auch unseren letzten Sieg. Er hat riesiges Talent. Seine Mentalität ist heute die eines Analysten, der das Verhalten des Motorrades erklären möchte. Mit seinem Talent und überbordendem Speed kannst du sehr interessante Rückmeldungen für die Ingenieure bekommen.
Auch als Markenbotschafter ist er sehr wichtig für uns. Wir feiern dieses Jahr 90 Jahre Ducati, seit 70 Jahren bauen wir Motoren und Motorräder. Das schönste Geschenk, welches wir den Tifosi für die World Ducati Week machen konnten, ist, Casey zurück zu bringen.
Was konntet ihr aus seinen Aussagen in Sepang lernen?
Sein Feedback war sehr detailliert. Er fuhr die GP15, über dieses Motorrad haben wir sehr viele Informationen. Diese verglichen wir mit seinen Aussagen.
Casey kam heute auf der Rennstrecke an, er wird aber nicht selbst testen und nur dem Team zur Seite stehen. Er wird sich auch die Fahrer auf der Strecke anschauen.
Ist sicher, dass er nicht testen wird?
Ja, 100-prozentig.
Hat er euch in Sepang Neues verraten oder nur vorhandenes Wissen bestätigt?
Seine Kommentare waren beinahe gleich, wie die von Dovi und Iannone. Es war gut die Bestätigung von einem Fahrer zu bekommen, der das Motorrad auf höchstem Level bewegt.
Casey hat einen sehr speziellen Fahrstil. Er hat versucht zu verstehen, wie sich das Motorrad und die Reifen verhalten. Obwohl er kein Augenmerk auf eine Spitzenzeit legte, gelang ihm eine sehr gute Runde.
Wir wissen, dass das Motorrad viel Potenzial hat – Casey bestätigte das. Auch wenn es das letztjährige Bike war. Jetzt müssen wir am neuen Motorrad arbeiten, Casey wird es am 6. und 7. März in Katar testen. Alleine, nach dem IRTA-Test.
Wenn er euch dasselbe erzählt wie die anderen Ducati-Piloten, wo ist dann sein Nutzen?
Er hat viel Wissen über die Honda, für uns ist es sehr nützlich, dieses mit unserem zu vergleichen. Er kann uns sagen, in welchen Bereichen die Ducati oder sein vorheriges Motorrad besser ist.
Mit unserem Motor ist er sehr zufrieden. Nicht nur, weil er sehr leistungsstark ist, sondern auch, weil die Kraftentfaltung sehr sanft ist.
Für das Chassis hat er noch nicht die perfekte Balance gefunden.