Chris Vermeulen: «Rossi muss jeden Strohhalm greifen»
«Vielleicht kann mir Cadalora ein paar Ratschläge geben», meint Valentino Rossi zu seiner Zusammenarbeit mit dem dreifachen Weltmeister Luca Cadalora. «Ich hatte noch nie einen Riding-Coach. Luca hat eine großartige Hingabe für Motorräder. Er hat viel Ahnung von Technik, das war schon so, als er noch Rennen fuhr. Das ist gut, um eine ordentliche Abstimmung zu finden.»
Der Australier Chris Vermeulen wurde 2005 auf Honda Superbike-Vizeweltmeister und eroberte auf Suzuki in der MotoGP-Klasse später sieben Podestplätze, darunter ein Sieg in Le Mans. Heute arbeitet der 33-Jährige als MotoGP-Experte im australischen Fernsehen für Fox Sports.
Braucht Rossi mit 37 Jahren und so vielen Erfolgen auf seine alten Tage einen Riding-Coach, fragte SPEEDWEEK.com. «Auf dem höchsten Level kannst du nichts herschenken», ist Vermeulen überzeugt. «Wenn ihm das hilft, muss er es nützen. Die anderen Fahrer machen das auch. Lorenzo hat Wilco Zeelenberg an seiner Seite, er schaut ihn sich auf der Strecke an. Márquez verbringt viel Zeit mit Emilio Alzamora. Ex-Rennfahrer sehen auf der Strecke Dinge, die andere nicht sehen.»
Der Australier weiter: «Valentino ist eine Legende, er hat über die Jahre so viel geleistet und Rekorde aufgestellt. Im Moment ist er von den Top-4 aber der Langsamste. Er will noch mal Weltmeister werden, dafür unternimmt er alles. Alles was ihm hilft, muss er nützen. Das mit Cadalora ist ein Versuch. Sie kommen gut mit einander aus, sind Kumpel und auf der gleichen Wellenlänge. Wenn es funktioniert, entwickelt sich da bestimmt etwas.»
Rossi will es nach seiner knappen Niederlage 2015 also noch einmal wissen? «Definitiv», meint Vermeulen. «Er hat uns seine Zielstrebigkeit letztes Jahr gezeigt. Er will gewinnen, daran gibt es keine Zweifel. Er will jedes Jahr gewinnen. Die anderen Jungs werden aber nicht langsamer. Also packt Vale alles aus, was er hat.»