Stefan Bradl (Rang 7): «Habe guten Job gemacht»
Stefan Bradl kassierte neun wertvolle Punkte ein
Vom 16. Startplatz aus lief das MotoGP-Rennen auf dem Circuito Termas de Rio Hondo für Aprilia-Werksfahrer Stefan Bradl wie im Bilderbuch: Er lag zwar nach der ersten Runde hinter Redding auf Platz 17, rückte in Runde 2 auf Platz 16 vor und war nach drei Runden 15, wobei ihm die Stürze von Aleix Espargaró und Crutchlow zugute kamen. Auch Hernandez und Miller crashten, so lag Bradl nach fünf Runden sogar an 14. Stelle mit einem 0,6-sec-Rückstand auf Ducati-Testfahrer Michele Pirro.
Als Bautista zurückfiel, verbesserte sich der Bayer auf Platz 13, wobei er an dieser Position in Runde 19 schon 7 sec Vorsprung auf Bradley Smith hatte.
Nach weiteren Zwischenfällen lag Bradl in Runde 13 auf Platz 11, Laverty hielt sich 0,470 sec vor ihm.
Als Redding ausschied, sicherte sich Stefan die zehnte Position, dann stürzte Vinales – das ergab Rang 9.
Und als in der letzten Kurve noch die beiden Ducati-Asse Iannone und Dovizioso neben die Piste flogen, war Platz 7 im Kasten.
Jubel in der Aprilia-Box, es war das beste Ergebnis des Werksteams seit der Rückkehr in die MotoGP-WM, denn Bautista sicherte sich noch den zehnten Platz.
Dabei erlebte der Spanier ein abenteuerliches Rennen: Zuerst fiel er durch einen Sturz in Turn 1 zurück, dann stürzte er beim «bike change» in der Boxengasse und kollidierte noch mit einem Mechaniker!
Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano wirkte erleichtert und glücklich. «Nach dem ersten Tag hier habe ich mir noch etwas Sorgen gemacht», sagte er zu SPEEDWEEK.com. «Aber Stefans Team hat sehr hart gearbeitet und die Situation wieder in Ordnung gebracht. Stefan hat dann schon am Samstag hier ausgezeichnet reagiert. Dieses Ergebnis ist sehr positiv, sehr gut. Wir sind mit der neuen Werks-Aprilia erst am Beginn. Aber wir können bereits mit den anderen mitspielen.»
«Im Prinzip muss ich sagen, das ist ein super Resultat, ein fantastisches Ergebnis für Aprilia, für das Team und für mich. Es war ein schwieriges Rennen, denn mein Start war nicht unbedingt der beste. Wir hatten das ganze Wochenende ziemliche Probleme mit der Kupplung, wir haben deshalb keine Starts üben können. Daher habe ich am Anfang einige Positionen verloren. Ich habe mich dann vom Speed her ein bisschen einbremsen müssen, weil ich ein paar Fehler eingebaut habe. Das Vorderrad ist ein paarmal eingeklappt, aber ich konnte auf dem Motorrad sitzen bleiben.»
«Ich bin dann meinen ersten Stint bis zum Motorradwechsel recht passabel zu Ende gefahren», schilderte der siebenfache GP-Sieger. «ich habe den Boxenstopp gleich früh nach der neunten Runde gemacht, das war perfekt vom Timing her. Der Boxenstopp war super, es ist alles glatt gelaufen. Meine Pace mit dem zweiten Bike war am Anfang sehr, sehr gut. Und das war der Schlüssel dazu, dass wir nach hinten durch einen klaren Vorsprung eine Absicherung gehabt haben. Leider habe ich nach vorne nicht viel attackieren können, weil der Hinterreifen aus Sicherheitsgründen einen sehr hohen Luftdruck hatte, der Druck ist bei uns extrem hoch gestiegen. Das hat dann starke Vibrationen verursacht, und ich hatte dadurch keine Möglichkeit, den Vordermann anzugreifen.»
Bradl weiter: «Das Wichtigste war, keinen Fehler zu machen und das Rennen zu Ende zu fahren. Man hat gesehen, dass einige Leute gestürzt sind. Ich bin happy, denn das ist ein sehr wichtiges Resultat für mich, für das Werk und für meine Jungs. Ich denke, dass wir heute einen guten Job gemacht haben. Das Wochenende hat schwierig begonnen, am Freitagabend war ich an 20. Stelle! Wir haben mit dem neuen Bike noch Probleme, die werden uns auch in naher Zukunft noch beschäftigen, keine Frage. Aber wir haben uns hier im Rennen einwandfrei aus der Affäre gezogen. Die Bedingungen waren absolut kurios, darüber brauchen wir nicht zu reden. Es sind vorne viele ausgefallen, davon haben wir profitiert. Aber wie gesagt: So ein Rennen muss man zuerst einmal zu Ende fahren... Ich glaube, das war heute eine der schwierigsten Aufgaben. Ich denke, dass ich heute einen guten Job gemacht habe.»
«Im Verlauf des Rennens ist der Grip besser geworden, deshalb ist beim ersten Hinterreifen der Reifendruck nicht so hoch gestiegen wie beim zweiten. Als der Grip besser wurde, haben wir mehr pushen können. Dadurch ist der Luftdruck hinten so extrem in die Höhe gegangen. Er war dann weit über dem normalen Niveau. So kam es zu den extremen Vibrationen.»