Aleix Espargaró: «Muss zuerst ein Unfall passieren?»
Nur elfter Startlatz nach dem Qualifying 2 auf dem Circuito Termas de Rio Hondo, dafür mit Bruder Pol (Platz 10) einen nahen Verwandten als direkten Nachbarn: Das ist das Quali-Fazit von Aleix Espargaró (Suzuki) beim GP von Argentinien.
Aleix kam mit der Suzuki GSX-RR auf eine Ziet von 1:40,708 min und büsste damit 1,297 sec auf Marc Márquez ein; Teamkollege Vinales war rund 0,4 sec schneller.
«Es ging am Samstag besser als am ersten Tag», lautete die Bilanz von Aleix. «Leider konnte ich mich mit diesem Vorderreifen nicht richtig steigern, denn ich habe oft den Vorderreifen ausser Kontrolle verloren. Das ist sehr mühsam, wir finden vorne einfach nicht genug Grip. Trotzdem sieht es etwas besser aus als in Katar. Aber es wird nicht einfach, ganz weit nach vorne zu kommen. Immerhin bin ich halbwegs zufrieden, wir rücken Schritt für Schritt näher an die Spitze heran. Wir hatten mit dem harten Hinterreifen eine gute Pace. Wir sind gut vorbereitet für das Rennen. Wir haben die Fahrwerksgeometrie geändert und mehr Gewicht nach vorne verlagert. Wir mussten die Balance verändern, da wir eine Menge Hinterradgrip hatten, aber keinen vorne. Aber es ist schwierig, sich an diese Piste und diese Vorderreifen anzupassen, obwohl der Zustand der Strecke am zweiten Tag besser war als am Freitag.»
Aleix Espargaró fügt sich in sein Schicksal, wenn er wie seine Kollegen jetzt mit einem Spezialreifen (extra-hart) ins Rennen gehen muss, weil Michelin nach dem Redding-Vorfall die zwei bisher verwendeten Mischungen zurückgezogen hat. «Wenn es um die Sicherheit geht, ist es die Pflicht, auf härtere Compounds oder Konstruktionen umzusteigen», meint der Suzuki-Werkspilot. «Wenn der Hinterreifen explodiert, ist das wirklich gefährlich. Wir sind hier, um das Rennen zu fahren. Ich verstehe, dass sich alle Fahrer ärgern, die im Rennen gerne den weichen Hinterreifen verwendet hätten. Aber es ist schlimmer, wenn du auf der Geraden stürzt und gegen die Mauer krachst...»
Aleix Espargaró war in Sepang schon sauer, als Michelin und die Race Direction nach dem Reifenplatzer von Sepang die Fahrer sehr rasch wieder auf die Piste schickten, ohne dass die Fahrer und Teams Klarheit über die Ursache des Reifendefekts hatten.
«Ja, ich kenne Uncini und Capirossi aus der Race Direction oder aus der Safety Commission. Das sind Ex-Rennfahrer und wirklich bereit, uns zu helfen. ich verstehe nicht, dass sie solche Vorkommnisse zulassen. Wenn so etwas passiert wie bei Redding am Samstag, dann sollten die Fahrer nicht unter Zeitdruck gezwungen werden, gleich wieder zurück auf die Strecke zu fahren. Man muss dann das Training unterbrechen und zuerst einmal verstehen, aus welchem Grund dieser Reifenschaden passiert ist. Wenn Scott heute nach dem Reifenplatzer in die Mauer gekracht wäre, hätte niemand die Ampel gleich wieder auf Grün geschaltet. Warum warten wir auf einen schweren Unfall? Das verstehe ich nicht.»