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MotoGP-WM 2016: Der Ball liegt bei Vinales

Von Günther Wiesinger
Maverick Vinales

Maverick Vinales

Die ersten Plätze bei den MotoGP-Werksteams sind besetzt. Jetzt müssen Maverick Vinales und die Ducati-Chefs ihre Schachzüge vollführen. Eine aktuelle Übersicht des Transfermarkts.

Der Ball liegt jetzt bei Maverick Vinales. Bevor sich der spanische Suzuki Ecstar-Werksfahrer nicht entschieden hat, ob er bei Movistar-Yamaha den Platz von Jorge Lorenzo einnehmen oder bei Suzuki bleiben soll, wird sich auf dem Transfermarkt nichts bewegen.

Zur Erinnerung: Valentino Rossi hat bereits bei Yamaha für zwei Jahre verlängert, Bradley Smith ist für 2017 und 2018 an Red Bull KTM gebunden, Jonas Folger hat für 2017 für ein Jahr bei Tech3-Yamaha unterschrieben, für 2018 hat das Team eine Option auf ihn.

Vinales wird sich frühestens beim Mugello-GP entscheiden, vielleicht auch erst in vier Wochen in Barcelona.

«Maverick muss einen Konflikt lösen», meint sein neuer Manager Paco Sanchez. «Sein Kopf sagt ihm, er soll die Chance bei Yamaha packen. Aber das Herz sagt ihm, er soll bei Suzuki bleiben.»

Suzuki-Teammanager Davide Brivio hat schon mehrmals durchblicken lassen, man werde nicht alle Hebel in Bewegung setzen, um Maverick zu halten, wenn er zu Yamaha ziehen will.

Es gibt zum Beispiel eine Vertragsklausel, die besagt: Wenn Vinales nach dem Deutschland-GP im Juli in der WM unter den Top-6 liegt, kann Suzuki die Option für 2017 einlösen.

Aber Brivio weiss, dass Vinales notfalls bei einigen Rennen das Gas zudrehen könnte, um nach dem Sachsenring-GP in der WM-Tabelle ausserhalb der Top-6 zu sein.

Fakt ist: Wenn Vinales bei Suzuki bleibt, wird Yamaha alles tun, um sich Dani Pedrosa zu angeln, der allerdings auch bei Repsol-Honda weiter willkommen wäre.

Kein Wunder: HRC hat keine Personalreserven.

Die Kandidatenliste für einen möglichen Pedrosa-Ersatz liest sich nicht sehr verheissungsvoll: Andrea Dovizioso, Alex Rins oder Andrea Iannone, der allerdings eher bei Ducati bleiben wird. Auch Pol Espargaró hat angeklopft.

Cal Crutchlow wird zwar von den britischen Medien bei Repsol ins Spiel gebracht, aber da ist der Wunsch Vater des Gedankens.

Ducati Corse hat Jorge Lorenzo für zwei Jahre engagiert, den zweiten Platz machen sich Iannone und Dovizioso streitig. Wegen seiner Jugend und Ausbaufähigkeit hat «The Maniac» die besten Karten. Das könnte kurz vor dem Mugello-GP verkündet werden.

«Dovi» wird von Manager Simone Battistella momentan überall angeboten – bei Suzuki, bei Red Bull KTM, bei Repsol-Honda, bei Movistar-Yamaha.

Suzuki braucht im Falle eines Weggangs von Vinales einen Topfahrer als Ersatz: Pedrosa, Dovizioso, Pol Espargaró und Iannone kommen in Frage, auch für Johann Zarco soll ein Platz gefunden werden.

Bei Aprilia Racing besteht ein Vertrag mit Sam Lowes, auf den zweiten Platz machen sich Stefan Bradl (Aprilia hat für 2017 eine Option auf ihn) und Alvaró Bautista grosse Hoffnungen.

Bei Red Bull KTM wird abgewartet, wer sich nach Bradley Smith für den Job des zweiten MotoGP-Piloten anbietet. Dovizioso hat sich angeboten, bei Jonas Folger ist KTM abgeblitzt, jetzt wird nach anderen schnellen Piloten aus der Moto2 und MotoGP-WM Ausschau gehalten.

LCR-Honda will mit Cal Crutchlow (fünf Rennen, vier Stürze) weitermachen. Der Brite sieht sich aber auch anderweitig um. Er möchte wieder ein ein Werksteam – und hat sich bei Aprilia angeboten und interessiert sich auch für den KTM-Deal.

Marc VDS Honda plant wieder mit zwei Fahrern, ob sie wieder Miller und Rabat heissen, wird sich zeigen. Miller hat einen Drei-Jahrs-Vertrag mit HRC, die Japaner müssen also einen Platz für ihn suchen.

Pramac Ducati ist mit Petrucci und Redding bisher zufrieden, Avintia mit Barbera ebenfalls, bei Baz stimmt die Rennperformance nicht. Bei Aspar-Ducati könnte es beim Duo Yonny Hernandez und Eugene Laverty 2017 zu Veränderungen kommen, denn der Südamerikaner zeigt stagnierende Leistungen.

Tech3-Yamaha sucht noch einen Teamkollegen für Jonas Folger. Pol Espargaró, jetzt WM-Sechster, ist Wunschfahrer Nummer 1.

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