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Jorge Lorenzo verteidigt seine Kritik an Michelin

Von Sharleena Wirsing
Jorge Lorenzo: «Ich habe nur die Wahrheit gesagt»

Jorge Lorenzo: «Ich habe nur die Wahrheit gesagt»

In Jerez übte Jorge Lorenzo nach seiner Niederlage gegen Valentino Rossi Kritik an Michelin und vor allem den Hinterreifen. In Le Mans lobte er die Franzosen, erklärte aber, warum seine Kritik wichtig war.

Le Mans-Sieger Jorge Lorenzo reagierte empfindlich auf seine Niederlage in Jerez. Er machte Michelin dafür verantwortlich, dass er nicht wie im vergangenen Jahr triumphieren konnte und sich Valentino Rossi geschlagen geben musste. «Ich verlor stetig ein paar Meter auf Rossi, denn mein Hinterreifen begann auf der Gerade durchzudrehen. Erst nicht so stark, sodass ich bald wieder ein paar Meter aufholen konnte. Doch plötzlich drehte das Hinterrad so stark durch, dass ich in jedem Gang nur noch 80 Prozent Power auf der Gerarden geben konnte, deshalb fehlte die Dynamik, um ernsthaft um den Sieg mitkämpfen zu können.»

In Le Mans lobte Lorenzo die Arbeit von Michelin und fuhr einen überlegenen Sieg ein. «Wir sind happy, denn Michelin strengt sich enorm an, sie arbeiten aber nicht nur gut, sondern auch schnell. Denn das Spinning am Hinterrad, das uns in Jerez so stark zu schaffen gemacht hat, kommt hier nur in sehr geringem Umfang vor. Es sieht so aus, als seien alle Fahrer vom neuesten Hinterreifen begeistert, also können wir happy sein.»

Doch seine Kritik aus Jerez verteidigte der Weltmeister: «Ich habe einfach nur die Wahrheit gesagt und was ich eben dachte. Wenn ich finde, dass die Reifen verbessert werden müssen, dann sage ich auch die Wahrheit, denn es ist wichtig, dass sie verstehen, wenn in einem Bereich nachgebessert werden muss. Und das haben sie dann auch getan. Das ist sehr wichtig. In der Vergangenheit beklagten wir uns auch über manche Aspekte der Reifen und manchmal kam keine Reaktion darauf oder erst sehr spät, aber Michelin will die Reifen immer weiter verbessern und uns die besten Reifen liefern. Deshalb habe ich ihnen gratuliert, obwohl noch etwas an den Reifen gearbeitet werden muss, denn auf der Gegengerade drehte der Hinterreifen ein wenig durch. Aber es war gering im Vergleich zu Jerez.»

Warum ereigneten sich in Le Mans so viele Stürze? «Ich denke, dass wir mit den Michelin-Reifen das Bike noch nicht zu hundert Prozent unter Kontrolle haben. Das Bike bewegt sich mehr, was vor allem vom Hinterreifen kommt. Am Kurvenausgang bewegt sich die Maschine daher stark. Beim Bremsen wurde durch die neuen Vorderreifen eine große Verbesserung erreicht, aber das Motorrad ist noch nicht so stabil wie mit den Bridgestone-Reifen. Manchmal ist es körperlich anstrengender, denn du musst konzentrierter sein, um keine Fehler zu machen. Das Bike kann an Stabilität verlieren, sobald man etwas zu spät oder zu hart bremst. Auch Bodenwellen spürt man stärker. Es ergibt sich daraus ein anderer Stil, an den man sich erst gewöhnen muss, denn wir waren zuvor lange Zeit auf denselben Reifen unterwegs. Es ist nicht einfach, aber wir befinden uns auf einem guten Weg, um für alle Fahrer die besten Reifen zu erhalten.»

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