Le Mans-GP 2016: Ein Trauerspiel für Frankreich
In den 68 Jahren der Motorradweltmeisterschaft konnten nur fünf Franzosen ihren Heim-GP auf der Rennstrecke von Le Mans gewinnen. 1969 triumphierte Jean Aureal in der 125-ccm-Klasse, der mit 56 Sekunden Vorsprung im Regen siegte. Ersatzfahrer Guy Bertin gewann 1979 das 125-ccm-Rennen, Patrick Fernandez siegte im selben Jahr im 350-ccm-Lauf auf einer Yamaha.
2008 gewann Mike di Meglio in der 125-ccm-Klasse, nachdem das Rennen wegen Regen abgebrochen und für fünf Runden neu gestartet worden war. Im selben Jahr wurde Di Meglio Weltmeister. 2012 glänzte Louis Rossi aus dem Racing Team Germany im Regen mit einem Sieg in der Moto3-Klasse, nachdem zahlreiche Gegner wie Maverick Viñales gestürzt waren. Es war sein einziger GP-Sieg.
2016 lagen die größten Hoffnungen der französischen Fans auf Moto2-Weltmeister Johann Zarco. Doch nachdem er Startplatz 4 erobert hatte, ging der 25-Jährige aus Cannes vor 99.053 Zuschauern am Sonntag im Rennen zu Boden. Er überquerte noch als 24. die Ziellinie, blieb jedoch punktelos.
In der Moto3-Klasse sind 2016 mit Fabio Quartararo, Jules Danilo und Alexis Masbou drei Franzosen als Stammfahrer am Start. Mit der Peugeot-Maschine (baugleich mit Mahindra) war Masbou jedoch chancenlos – Platz 19. Nach starken Trainingsleistungen wie Platz 3 im FP2 stürzte Jules Danilo aus dem Team Ongetta Rivacold im Rennen erneut. Auch Wildcard-Pilot Enzo Boulom kam nicht ins Ziel. Somit war Fabio Quartararo auf Platz 6 der einzige Franzose, der bei seinem Heim-GP in der Moto3-Klasse punkten konnte.
In der Königsklasse erlebte Loris Baz, der für das Avintia-Team eine Ducati GP14.2 pilotiert, ein schwieriges Wochenende und erreichte nur Platz 12 von 13 Piloten, die ins Ziel kamen. Hinter ihm lag nur noch der zuvor gestürzte Marc Márquez. «Das war eines der schlimmsten Wochenenden meines Lebens», klagte Baz. «Ich kann mich nicht erinnern, dass es in meiner Karriere je ein Problem gab, das wir nicht lösen konnten. Wir haben alles versucht. Das Bike war unmöglich zu fahren.»
Damit sammelten die heimischen Piloten für Frankreich beim Le Mans-GP 2016 zusammen nur 14 Punkte. Fabio Quartararo aus dem Leopard-Team war in diesem Jahr der erfolgreichste Franzose in Le Mans.