Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Stefan Bradl will nicht Angst haben, Letzter zu sein

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl will «zurück zur Normalität»

Stefan Bradl will «zurück zur Normalität»

Nach dem 21. Startplatz und der Überrundung im MotoGP-Rennen in Österreich will Stefan Bradl (Aprilia) am kommenden Wochenende in Brünn wieder für einen Lichtblick sorgen.

Nach zwei Nullern (Crash im Warm-up in Sachsen, nur 19. Platz in Spielberg) ist beim Grand Prix von Tschechien Wiedergutmachung angesagt.

Stefan, du hast am Sonntag erstmals an einem Grand Prix in Österreich teilgenommen. Wie lautet dein Fazit?

Die Strecke ist ein bisschen autolastig. Aber das haben wir von vornherein gewusst.

Dadurch, dass das Wetter am Samstag und Sonntag super war, war sie sehr gut zu fahren. Wenn es in Spielberg kalt ist wie am Freitag mit 8 bis 10 Grad, dann ist es ähnlich wie am Sachsenring, dann hast du echt Schwierigkeiten.

Aber von der ganzen Veranstaltung her, von der Atmosphäre, von der Organisation, von dem, was da abgezogen wurde, Spielberg war der beste Grand Prix des Jahres. Absolut. Mit Abstand.

Hat dich überrascht, was da auf dem Red Bull Ring gleich im ersten Jahr auf die Beine gestellt wurde?

Wenn man Red Bull-Athlet ist, dann weiß man, wozu die Österreicher fähig sind, wenn es um Events und Promotion geht. Mir war klar, dass der MotoGP-WM-Lauf das Highlight des Jahres für Red Bull wird.

Dass sie sich da nicht lumpen lassen, das war mir auch bewusst: Trotzdem: Die Show, die sie da abgezogen haben, die war schon sehr, sehr beeindruckend.

Mir hat zum Beispiel der Fahnenflug sehr gut gefallen, als der Hubschrauber drüber geflogen ist während der Österreich-Hymne mit der riesigen rot-weiß-roten Flagge. Das war schon etwas Besonders, was man nicht oft sieht.

Auch von den Fans her war es eindrucksvoll. Fast 100.000 Zuschauer am Renntag, jeder hat sein Fähnchen gehabt. Das war perfekt organisiert und perfekt durchgezogen.

Dazu kommt die Landschaft. Ich war ja schon vorher zweimal auf dem Red Bull Ring. Wenn man sich dann die Landschaft anschaut mit den Bergen, das liegt mir sowieso. Das war spektakulär und einmalig.

Jetzt fehlt nur noch ein Superbike-WM-Lauf für dich in Spielberg?

Ja, aber ich habe gehört, dass sie mit Veranstaltungen von der Formel 1, Air Race, MotoGP bis zu den ADAC GT Masters ziemlich ausgebucht sind.

Bautista und du, ihr habt 2015 in Brünn beide gepunktet. Passt diese Piste besser zur Aprilia als Spielberg?

Ja, ich rechne mir für Brünn auf alle Fälle mehr aus. Zurück zur Normalität, was die Platzierungen betrifft, das wäre wichtig. Nicht, dass wir weiter dauernd um Plätze zwischen 18 und 20 fahren, sondern um 13 und 18, das wäre angenehmer. Dann muss man nicht dauernd Angst haben, dass man Letzter ist.

Die Strecke in Brünn kommt unserem Motorrad auch ein bisschen entgegen, obwohl dort bergauf auch viel Motorleistung gefragt ist. Aber die Strecke ist technisch anspruchsvoller.

Ihr werdet am Montag nicht am Brünn-Test teilnehmen?

Das werden wir noch besprechen. Eigentlich hat Aprilia für Dienstag und Mittwoch nächste Woche die Piste in Misano gebucht.

Aber es wäre sinnvoll, am Montag in Brünn zu fahren, weil wir dann die perfekten Referenzen vom Wochenende haben. Du kannst dann am Montag den ersten Run fahren, dann weißt du, wie es steht, nachher steckst du eine neue Schwinge rein oder nimmst ein neues Chassis. Wenn du nach Misano gehst, fängst du wieder bei null an.

Dann weißt du nicht, in welchem Zustand die Strecke in Misano ist. Womöglich sind am Wochenende vorher Lkw rumgefahren.

Wir müssen am Wochenende im Team besprechen, was sinnvoller ist. Vielleicht fahren wir am Montag in Brünn und am Mittwoch in Misano.

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