MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Andrea Dovizioso verärgert: Defekter Vorderreifen

Von Sharleena Wirsing
Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso

Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso

«Seit Saisonbeginn passiert es immer wieder, dass die Reifen nicht perfekt sind», ärgerte sich Andrea Dovizioso, nachdem ein defekter Vorderreifen sein MotoGP-Qualifying in Brünn zerstört hatte.

Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso rückte im MotoGP-Qualifying erst mit einiger Verspätung zur Zeitenjagd aus, ihm blieben noch acht Minuten. Am Ende sicherte er den siebten Platz der Zeitenliste mit 1,1 sec Rückstand auf die Bestzeit von Marc Márquez.

«Auf der einen Seite bin ich sehr glücklich über die Verbesserungen am Nachmittag. Wir kamen der Spitze nämlich näher, wir konnten das Bike und mein Gefühl verbessern. Doch es war nicht genug, um wirklich ganz nach vorne zu kommen. Wir sind aber nah dran. Doch leider musste ich im Qualifying sofort zurück an die Box, denn der Vorderreifen sorgte für heftige Vibrationen. Wir mussten den Vorderreifen wechseln. Deshalb musste ich mit dem weichen gebrauchten Vorderreifen des FP4 ausrücken, denn wir hatten nicht mehr Reifen dieser Mischung. Daher verlief mein Qualifying nicht so wie geplant», berichtete Andrea Dovizioso am Samstag in Brünn.

Wurden die Vibrationen am Vorderrad durch diesen speziellen Reifen verursacht oder ist es ein generelles Problem mit dieser Mischung? «Man muss betonen, dass Michelin alles tut und intensiv arbeitet. Trotzdem passiert es seit Saisonbeginn immer wieder, dass die Reifen nicht perfekt sind. Sie haben in dieser Hinsicht noch nicht alles unter Kontrolle. Manchmal hast du Vibrationen mit derselben Mischung, die du schon das ganze Wochenende ohne Probleme eingesetzt hast. Das ist schlecht, da wir keine unbegrenzte Anzahl von Reifen haben. So hatte ich für das Qualifying keinen neuen Reifen mehr. Das ist vor allem von den Rennen übel, denn wir haben nur jeweils einen Reifen für das Rennen. Wenn dieser Reifen dann schlecht ist, hast du verloren. Das betrifft aber alle Fahrer und nicht nur uns. Darüber muss Michelin noch nachdenken.»

«Im letzten Exit herrschte dann viel Verwirrung, weil keiner pushen wollte. Ich hatte noch keine Rundenzeit, also musste ich eine Entscheidung treffen, allen anderen vorausfahren und meine Runde durchziehen. Leider gelang mir keine perfekte Runde. Die zweite Startreihe war möglich. Drei Zehntel schneller zu sein, war machbar. Am Sonntag wird das Wetter aber nicht so gut sein wie am Samstag, daher kann noch alles passieren», ist dem Italiener bewusst. «Mit einem guten Start kann ich einige Positionen gutmachen, denn die Gerade ist recht lang. Wir werden sehen, welche Bedingungen im Rennen herrschen.»

Ist deine Pace mit der von Márquez, Iannone, Lorenzo oder Rossi vergleichbar? «Nein, ich habe nicht ihre Pace, aber ich bin nicht zu weit weg. Wenn das Wetter am Sonntag wie vorhergesagt ist, dann haben wir eine Chance, gegen sie zu kämpfen. Wir müssen abwarten.»

Was fehlt dir, um mit den Top-Jungs mitzuhalten? «Es war an diesem Wochenende seltsam. Ich hatte kein gutes Gefühl für die Front und ich konnte die Vorderbremse nicht früh genug loslassen, so bremste ich die Maschine vor den Kurven zu stark ab. Deshalb war ich langsam. Am Nachmittag konnten wir das etwas verbessern, aber es war nicht genug, um dieselbe Pace wie die schnellsten Fahrer zu erreichen. Im Rennen werden wir wohl den weichen Hinterreifen einsetzen, denn er baut nicht zu stark ab. Die Temperaturen werden am Sonntag kühler sein, deshalb sehe ich keinen Grund, am Sonntag den harten Reifen einzusetzen.»

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