Oldtimer-GP: Freddie Spencer und Co. in Aktion
Der Regen am Samstag konnte die Freude der 280 Teilnehmer nicht trüben
Am 17. und 18. September fand auf einem Strassenkurs bei Schwanenstadt/Oberösterreich der «Oldtimer Grand Prix» in Gedenken an den legendären Rennleiter Willi Aicher statt. In den 1970er- und 1980er-Jahren massen sich dort jeweils Ende September die besten Rennfahrer der Welt bei einem internationalen Rennen.
Einen gelungenen Auftakt bildete bereits Freitag Spätnachmittag/ Abend das von zahlreichen Zusehern mitverfolgte Flutlicht-Beschleunigungs-«Rennen» über die Achtelmeile. Auch dieser Berwerb wurde unter dem Kriterium der Gleichmässigkeit gefahren. Zur Freude der Zuschauer startete auch ein Piaggio APE (der dreirädrige Kleintransporter – jeder kennt ihn aus dem Italien-Urlaub).
Nachdem am Samstag bei den Trainingsläufen der Regen das bestimmende Element war, waren die Wetterbedingungen am Sonntag von Anfang an trocken. Die 280 Teilnehmer durften auf einen sonnigen Rennnachmittag hoffen. Die Freude darüber war ihnen anzusehen. Durch die Nässe am Samstag hatten einige der historischen Maschinen mit technischen Problemen zu kämpfen. Diese konnten über Nacht leider nicht behoben werden.
So bestritten rund 270 Motorräder mit ihren Fahrern die Wertungsläufe am Vormittag, bevor sie zur Mittagsstunde zur traditionellen Fahrerparade antraten. Mit zwei Runden begrüssten sie die zu Tausenden erschienenen Zuseher und winkten ihnen zu. Auch in den darauffolgenden Wertungsläufen bei schönstem Wetter wurde toller Motorsport geboten.
Alle Stars aus der vergangenen Grand Prix-Ära fuhren sich mit beeindruckenden Fahrmanövern im Lauf der Legenden in die Herzen der Zuschauer. Selbst der mit einem Beinbruch angereiste Carlos Lavado (zweifacher Weltmeister aus Venezuela) liess es sich nicht nehmen, bei dieser Veranstaltung aktiv teilzunehmen und schwang sich auf sein Rennmotorrad.
Umringt von einer grossen Zuschauermenge gaben Freddie Spencer, Steve Baker, Carlos Lavado, Alain Michel, Rolf Biland, Maria Costello, Bruno Kneubühler und die österreichischen Helden vergangener Jahrzehnte (Gustl Auinger, Karl Truchsess, Christian Zwedorn und viele mehr) nach der Zieldurchfahrt Autogramme und Interviews. Die Zweirad-Stars warfen sich auch für zahlreiche Selfies in Pose.
Schweren Herzens verabschiedeten die Legenden Rennsprecher-Legende Manfred «Jimmy Ritchie» Riegler. Nach über 40 Jahren am Mikrofon an den Rennstrecken Europas gab er seinen Abschied bei der zehnten Ausgabe des Oldtimer Grand Prix in Schwanenstadt. Schon am Samstagabend stand der Championstalk im Pflügl-Gut, dort war der VIP-Bereich eingerichtet, im Zeichen dieses Mannes.
Eine eigens entworfene Trophäe mit den Signaturen aller österreichischen und internationalen Stars und die wertvolle Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft bei der MSV Schwanenstadt wurden ihm überreicht. Ihm zu Ehren ist auch die Zielkurve am «Hausruckring» in die «Ritchie Kurve» umbenannt worden.
Gekennzeichnet war die Veranstaltung auch durch ausserordentliche Fairness, spannende Zweikämpfe und phänomenaler Action aller Teilnehmer. Nebenbei bemerkt, doch so wichtig und auch zur Freude der Verantwortlichen des Veranstalters MSV Schwanenstadt, wurde die Veranstaltung über das gesamte Wochenende verletzungsfrei abgewickelt. Ein arbeitsloses Wochenende der Rettungsmannschaften um Rennarzt Dr. Norbert Bamminger.
Die Sieger in den einzelnen Klassen wurden gebührend und lautstark im vollen Festzelt gefeiert. Selbst die Superstars liessen es sich nicht nehmen, den Gewinnern zu gratulieren. Gesamtsieger des Jubiläums Oldtimer Grand Prix Schwanenstadt 2016 ist Hans Antensteiner aus St. Florian in Oberösterreich. Der Rennfahrer mit der Startnummer 60 aus der Klasse 6 trat auf einer Ducati Pantah 500 an. Ihm zur Ehre wurde die Bundesymne vom Musikverein Rüstdorf gespielt.