Le Mans, Qualifying: Stoner ohne Gegner
Von Jörg Reichert
© Gold & Goose
Stoner scheint für das Rennen am besten vorbereitet
In gewohnter Manier setzte sich Casey Stoner (AUS/Repsol-Honda) zu Beginn des Qualifyings an die Spitze der Zeitenliste. Hinter dem Australier reihten sich sein Teamkollege Dani Pedrosa (E), Marco Simoncelli (I/Gresini) und Andrea Dovizioso (I/Repsol-Honda) ein. Als Pedrosa nach 15 Minuten wagte sich vor seinem Teamkollegen zu platzieren, konterte der Weltmeister von 2007 postwendend und brannte die erste 1.33er Rundenzeit des Qualifying in den Asphalt.
Fünf Minuten später folgte der nächste Paukenschlag von Stoner: Mit den härteren Bridgestone-Pneus verbessert der Honda-Pilot seine eigene Bestzeit um erstaunliche 0,5 sec! Selbst der Drittplatzierte Simoncelli verliert 1,2 sec auf den gut aufgelegten Australier. Weiter hinten musste Rossi Pramac-Pilot De Puniet (F/Ducati) Platz machen. Der Franzose stürzte zu Beginn des Zeittrainings per Highsider - offensichtlich ohne unangenehme Nebenwirkungen.
Jorge Lorenzo drängt nach vorne: Der Yamaha-Pilot sprengt das Honda-Quartett an der Spitze und verbessert sich auf den dritten Rang. Doch während der letzten Minuten gehen alle Piloten mit frischen Reifen auf die Strecke und würfeln die Reihenfolge kräftig durcheinander. Stoner auf Platz 1 scheint unantastbar – der Australier schraubt seine eigene Bestzeit auf 1.33,153 min herunter und führt damit fast 0,5 sec vor Marco Simoncelli, der sich wie Andrea Dovizioso in den letzten Sekunden des Qualifyings an Dani Pedrosa vorbeischieben konnte.
Für den kleinen Spanier bleibt nur Platz 4 in der zweiten Reihe, gefolgt von Jorge Lorenzo und den erstaunlichen MotoGP-Rookie Cal Crutchlow (GB/Tech-3-Yamaha). Sein Teamkollege Colin Edwards wird als Siebter bester der US-Amerikaner. Sein Markenkollege Ben Spies wurde Achter, Ducati-Ass Nicky Hayden geht als Zehnter in das morgige Rennen.
Valentino Rossi kann sich als Neunter der Startaufstellung wohl nur darüber freuen, bester der Ducati-Piloten zu sein. Der Abstand zu seinen Markenkollegen ist jedoch gering: Hayden (10.) war nur 70/1000 sec langsamer als der neunfache Weltmeister und auch Randy de Puniet (11.) büsste lediglich 145/1000 sec auf Rossi ein.