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WorldWCR-Leaderin Maria Herrera: «Es ist mein Moment»

Von Kay Hettich
Maria Herrera

Maria Herrera

Mit vier Siegen aus sechs Rennen dominiert Maria Herrera die neue Frauen-Weltmeisterschaft, doch ihr Vorsprung auf die zweitplatzierte Ana Carrasco beträgt dennoch nur sieben Punkte. Es geht es auch um die Ehre.

Maria Herrera und Ana Carrasco sind die beiden Favoriten auf den ersten WM-Titel der Women's Circuit Racing World Championship – kurz WorldWCR – und nach drei von sechs Meetings läuft es auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Spanierinnen hinaus.

Bei Saisonhalbzeit liegt Herrera mit vier Siegen und 129 Punkten vor Carrasco mit 122 Punkten, die zwar nur zwei Rennen gewann, dafür aber immer auf dem Podium stand. Bei einem ähnlichen Werdegang ist die Rivalität zwischen den beiden groß.

Die 28-jährige Herrera entschied sich erst spät zum Einstieg in die neu gegründete Serie, umso entschlossener kämpft sie aber auf der Rennstrecke um jede Position. Es ist offensichtlich, dass die aus Oropesa stammende Herrera beweisen will, dass sie die schnellste Teilnehmerin ist.

«Als ich mein erstes Rennen fuhr und Dritte wurde, war ich sechs Jahre alt. Ich erinnere mich daran, dass ich 30 Euro gewann und die habe ich mit meinen Brüdern geteilt», erzählte Herrera von ihren Anfängen. «Jetzt ist mein Moment gekommen, aber ich möchte auch andere Frauen auf dem höchsten Niveau sehen. Für mich ist es wichtig, eine Referenz für sie zu sein. Nun haben wir eine Meisterschaft, bei der sie eine Menge Spaß haben und von einem hochkarätigen Wettbewerb lernen können. Ich denke, es ist ein voller Erfolg, denn jetzt können uns alle Mädchen sehen.»

Die WM-Leaderin verbindet eine Freundschaft mit Ducati-Star Alvaro Bautista, der im knapp 40 km entfernten Talavera de Reina zu Hause ist.

«Ich habe immer mit meinem Vater oder mit Álvaro trainiert – ich wollte ihn immer im Training schlagen. Für mich ist es ganz normal, mit ihm zu kämpfen», schmunzelt Herrera, die ihr Wissen gerne weitergibt. «Es ist etwas Besonderes, Zeit mit all den Mädchen zu verbringen und meine Erfahrungen aus der Moto3 und MotoE zu teilen. Sie stellen mir Fragen und es ist schön, Zeit mit der jüngeren Generation von Fahrern zu verbringen. Ich liebe das. Es geht auch um die Werte. Man muss seine Gegner respektieren. Man muss bis ans Limit gehen, aber man muss seine Gegner respektieren. Bei der neuen Meisterschaft kommen viele Mädchen in meine Box und fragen mich, wie sie sich in bestimmten Kurven oder an bestimmten Stellen der Strecke verbessern können, und ich kann ihnen Tipps geben.»

Übrigens: Wie Carrasco erlebte auch schon Herrera einschneidende Rückschläge.

«Als ich mir Wirbel brach, war das ein schlimmer Moment. Ich dachte, ich kann nicht weitermachen», erinnert sich die 28-Jährige. «Aber Schritt für Schritt, mit jedem Training und mit jeden für Tag, erreichte ich kleine Ziele. Jetzt gewinne ich Rennen, aber wenn ich aufgegeben hätte, hätte ich das nicht geschafft. Die Lektion für mich ist also, dass man nicht aufgeben darf. Es wird immer schwierig sein, man kann einen schlechten Moment haben, aber am Ende kann man es schaffen. Wenn du trainierst, wenn du weiterarbeitest und einfach an dich glaubst.»


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