Tim Gajser: Wieder Schrecksekunden in Mantova
Honda-Pilot Tim Gajser hatte seinen bösen Crash von Mantova 2018 im Vorfeld mit keiner Silbe angesprochen, damals zog sich der zweifache Weltmeister mehrere Kieferbrüche zu und musste operiert werden. Am Sonntag brannte der 22-Jährige auf dem «Circuito Tazio Nuvolari» ein echtes Feuerwerk ab und wirkte zunächst bombensicher. Der Slowene überholte in der Anfangsphase Monster-Energy-Yamaha-Ass Romain Febvre.
Gajser verteidigte diese Führung trotz Beschattung durch den Franzosen bis zum Rennende ohne Fehler. «Der erste Lauf ist für mich großartig gelaufen. 2018 war hier wirklich ein schlechter Tag, aber ich habe im Vorfeld versucht, nicht daran zu denken. Febvre war das ganze Rennen hinter mir, aber ich hatte Sektoren, in denen ich mich frei fahren konnte, in anderen Passagen hat er wieder ein wenig Boden gutgemacht.»
Zu Beginn von Durchgang 2 nahm Gajser entschlossen die Verfolgung von Vize-Weltmeister Tony Cairoli (Red Bull-KTM) auf. Dann flog der Honda-Star im hinteren Streckenteil heftig und äußerst spektakulär über den Lenker. Böse Erinnerungen an 2018 wurden wach. Gajser beruhigt aber: «Der Sturz hat von außen vielleicht schlimm ausgesehen. Ich bin aber nur in der Anbremsphase weggerutscht, weil die Rillen an dieser Stelle von den Regenschauern etwas feucht waren. Ich bin in der ersten Runde noch ein zweites Mal gestürzt.»
Danach hetzte Gajser dem Feld wieder einmal ohne Helmschild hinterher, das bei seinem Fox-Helm aus Sicherheitsgründen nur via Magnet angebracht ist. Bei seiner Aufholjagd fühlte sich «TG243» aber pudelwohl und kam am Ende sogar noch als Vierter an. «Ich konnte gut verschiedene Spuren wählen und nutzen. So bin ich recht schnell nach vorne gekommen. Ich bin in der Schlussphase auch noch die schnellste Runde gefahren. Jetzt fühle ich mich bereit und kann den WM-Auftakt nicht mehr erwarten.»
Für seine Verfolgung von Cairoli hatte Gajser vor dem Sturz bereits einen exakten Plan – abwarten war kein Thema: «Ich habe mich gut gefühlt und wollte Tony so rasch wie möglich angreifen.»