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MXGP Schweiz: Landesregierung muss Stellung beziehen

Von Rolf Lüthi
Der Waffenplatz Frauenfeld wäre ein idealer Schauplatz für einen Schweizer Motocross-WM-Lauf. Doch dessen Verwaltung ist dagegen. Nun muss die Schweizer Landesregierung Farbe bekennen.

Nachdem die Umweltverbände VCS, Pro Natura und WWF den MXGP Switzerland 2019 mit juristischen Spitzfindigkeiten um Zonenkonformität verhindert haben, ist klar: Die Veranstaltung kann nicht auf Landwirtschaftsland durchgeführt werden.

Eine naheliegende Lösung wäre der 200 Hektar grosse Waffenplatz bei Frauenfeld. An einer Sitzung mit dem damaligen Verteidigungsminister Guy Parmelin (SVP), Offizieren der Schweizer Armee und weiteren Funktionären des Bundesdepartementes für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, kurz VBS, forderte Parmelin von seinen Mitarbeitern eine Lösung, damit im Thurgau auch in Zukunft ein Lauf zur Motocross-WM durchgeführt werden kann.

Die Forderung wurde zunächst verschleppt und dann vom Bundesamt für Rüstung Armasuisse, das auch alle Schweizer Waffenplätze verwaltet, abschlägig beantwortet: Man wolle keine zusätzlichen Veranstaltungen, ausserdem würde so eine Veranstaltung den militärischen Betrieb des Waffenplatzes zu stark behindern.

Nun zahlt sich auch die gute politische Vernetzung des Motorrad-Landesverbandes FMS aus, der den MXGP Switzerland ausrichtet. FMS-Präsident Walter Wobmann ist Nationalrat des Kantons Solothurn (Mitglied des 246-köpfigen Schweizer Parlaments), Manfred Bühler, Präsident der FMS-Motocross-Kommission, ist Nationalrat des Kantons Bern (beide SVP). Derzeit und noch bis zum 22. März tagt in Bern das Schweizer Parlament. Unter Federführung der FMS-Parlamentarier mit Unterstützung von Thurgauer Parlamentariern ist eine einfache Anfrage an den Bundesrat (Landesregierung) eingereicht worden. Dieser Anfrage haben sich weitere Thurgauer Parlamentarier der Parteien CVP, FDP und SVP angeschlossen.

Inzwischen wurden wegen Rücktritten und Neuwahlen die Ministerien in der Landesregierung anders verteilt. Neue Vorsteherin des VBS ist die Walliserin Viola Amherd (CVP). Sie wird am Mittwoch (20. März) vor dem Parlament Stellung beziehen müssen zur Frage, wie es sein kann, dass es keine Möglichkeit gibt, auf einem Armeegelände einen Motocross-GP durchzuführen. Damit ist schon mal sichergestellt, dass sich Amherd mit der Erfolgsgeschichte des MXGP Schweiz und dem abschlägigen Bescheid der Armasuisse auseinandersetzen muss.

Beide Begründungen für deren abschlägigen Bescheid werden als lächerlich betrachtet. Erstens hat sich die Thurgauer Motorsportszene bereit erklärt, im Falle einer Bewilligung für ein Rennen zur Motocross-WM im Gegenzug auf die bislang immer genehmigte Durchführung eines nationalen Supermoto-Rennens auf dem Armee-Areal zu verzichten. Dieses würde auf einem Gelände außerhalb des Waffenplatzes durchgeführt. Zweitens ist schwer nachvollziehbar, wie die Belegung von rund 15 Hektar während einer Woche den militärischen Betrieb auf der mehr als 200 Hektar grossen Anlage «Allmend Frauenfeld» massgeblich beeinträchtigen sollte.

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